Vertreter Protestbewegung wegen Majestätsbeleidigung angeklagt
Vertreter der pro-demokratischen Protestbewegung in Thailand wurden wegen Majestätsbeleidigung angeklagt. Es drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Das Wichtigste in Kürze
- Pro-demokratische Protestanten in Thailand wurden wegen Majestätsbeleidigung angeklagt.
- Sie sind gemäss einem der strengsten Verleumdungsgesetze der Welt beschuldigt.
- Den Vertretern droht bei einem Schuldspruch 15 Jahr Gefängnis.
In Thailand sind am Montag fünf führende Vertreter der pro-demokratischen Protestbewegung wegen Majestätsbeleidigung angeklagt worden. Seine Mitstreiter und er seien gemäss Artikel 112 des thailändischen Strafgesetzbuchs beschuldigt worden.
So Anon Numpa, einer der Köpfe der Bewegung, nachdem er von der Polizei in Bangkok verhört worden war. Der Artikel 112 gehört zu den strengsten Verleumdungsgesetzen der Welt, das faktisch jede Kritik am thailändischen Königshaus verbietet.
Bei Schuldspruch drohen 15 Jahre Haft
Es ist das erste Mal seit zwei Jahren, dass Menschen wegen des Gesetzes angeklagt wurden. Bei einem Schuldspruch droht den Angeklagten bis zu 15 Jahre Gefängnis. Die Anklage bezieht sich auf eine Kundgebung im September.

«Wir akzeptieren Artikel 112 nicht als Gesetz», sagte der Angeklagte Panupong «Mike» Jadnok jedoch vor Reportern. Alle fünf Vertreter der Bewegung durften nach der Anklageerhebung die Polizeistation wieder verlassen.
Proteste fordern neue Verfassung
Die Proteste, die Bangkok seit Juli in Atem halten, haben mit ihrer Monarchie-Kritik ein seit Jahrzehnten geltendes Tabu gebrochen. Die pro-demokratische Protestbewegung fordert auch den Rücktritt von Regierungschef Prayut Chan-O-Chan und eine neue Verfassung.