Im Tschad ist am Freitag der verstorbene Staatschef Idriss Déby Itno beigesetzt worden.
Sarg Débys in N'Djamena
Sarg Débys in N'Djamena - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreichs Präsident Macron nimmt an Trauerfeier in N'Djamena teil.

An der Staatszeremonie in der Hauptstadt N'Djamena nahmen am Freitag mehrere internationale Staats- und Regierungschefs teil, darunter Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Macron würdigte Déby, der 30 Jahre an der Spitze des Tschad gestanden hatte, und sicherte dem Sahel-Staat die weitere Unterstützung Frankreichs zu.

Eingehüllt in die Nationalflagge des Tschad wurde Débys Sarg zu der Trauerzeremonie ins Zentrum von N'Djamena gebracht. Macron würdigte Déby, der ein Leben als «Soldat» geführt habe und als «Soldat gestorben» sei. Der französische Präsident betonte, dass Frankreich den Tschad «nicht alleine lassen» werde. Paris werde es nicht zulassen, dass die «Stabilität und Integrität» des Landes bedroht würden. Die neue Militärregierung des Landes forderte er dazu auf, «die Stabilität, Inklusion, den Dialog und den demokratischen Übergang» zu unterstützen.

Déby war nach offiziellen Angaben am vergangenen Montag nach Verletzungen gestorben, die er bei Kämpfen der tschadischen Armee gegen Rebellen im Norden des Landes erlitten haben soll. Der langjährige Präsident des Tschad galt als wichtiger Verbündeter des Westens im Kampf gegen Dschihadisten in der Sahel-Zone.

Nach seinem Tod rückte sein 37-jähriger Sohn Mahamat Idriss Déby an die Spitze von Staat und Militär. Während Déby Neuwahlen nach einer 18-monatigen Übergangsphase versprach, prangerte die Opposition einen «Staatsstreich» an.

Auch die Afrikanische Union (AU) äusserte am Freitag ihre «tiefe Besorgnis» über die Einrichtung eines Militärrats unter Führung von Mahamat Idriss Déby. Der AU-Sicherheitsrat forderte einen «inklusiven nationalen Dialog» im Tschad und rief die Streitkräfte in dem Land dazu auf, die Verfassung zu achten und die politische Macht zügig an eine Zivilregierung zu übergeben.

Die Internationale Föderation für Menschenrechte (FIDH) mahnte ebenfalls eine rasche Rückkehr zu einer Zivilregierung im Tschad an. Sie erinnerte auch an die «schreckliche Unterdrückung», die das Land während der Präsidentschaft Débys erlitten habe.

Der getötete, 68-Jährige Déby war 1990 durch einen Putsch an die Macht gekommen - er galt als wichtiger Verbündeter des Westens im Kampf gegen Dschihadisten in der Sahel-Region. Frankreich hat derzeit mehr als 5000 Soldaten in der Sahelzone stationiert. Sie kämpfen dort gegen islamistische Gruppierungen, die auch den Tschad bedrohen.

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