Die ersten Gespräche zwischen der venezolanischen Opposition und der Regierung endeten ohne Ergebnis. Nun will man sich zu erneuten Gesprächen treffen.
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Juan Guaidó, der selbst ernannte Übergangspräsident Venezuelas. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierung und die Opposition Venezuelas wollen sich für neue Gespräche treffen.
  • Eine erste Gesprächsrunde im weit entfernten Oslo ging ohne Ergebnisse zu Ende.

Die erste Verhanglungsrunde in Norwegen zwischen Vertrtern der venezolanischen Regierung und der Opposition ging ohne greifbares Ergebnis zu Ende. Nun zeigen beide Seiten ihre Bereitschaft zu weiteren Gesprächen bekundet.

«Wir danken der norwegischen Regierung für ihren Willen, zu einer Beendigung des Chaos in unserem Land beizutragen». Das erklärte Oppositionsführer Juan Guaidó am Mittwoch in Caracas. Staatschef Nicolás Maduro führte im kolumbianischen Fernsehen aus, er setze auf Gespräche. «Der Weg führt über Dialog, Respekt für die Verfassung, Frieden, Demokratie».

Zu erneuten Verhandlungen bereit

Der selbsternannte Übergangspräsident Guaidó erklärte, es sei bei den ersten direkten Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition «keine Einigung» erzielt worden. Er sei jedoch bereit, an der Seite Norwegens weiterzuverhandeln.

Trotz dieser Einwilligung verwies Guaidó in seiner Erklärung darauf, dass sich die Ziele der Opposition nicht geändert hätten. Diese seien: «Das Ende der Usurpation, eine Übergangsregierung und freie Wahlen.» Die Gespräche würden die Bemühungen der Opposition nicht aufhalten, Maduro «in allen Bereichen der Verfassung» zum Rücktritt zu bewegen. Das bekräftigte Guaidó.

Für «verfassungskonforme» Lösung

Das norwegische Aussenministerium erklärte, beide Seiten hätten ihre Bereitschaft demonstriert, eine «verfassungskonforme» Lösung des Konflikts zu erreichen.

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Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro. - Keystone

Über den genauen Inhalt der Gespräche machten die Teilnehmer keine Angaben. Vertreter der Regierung und der Opposition waren unter Vermittlung Norwegens erstmals seit Beginn des Machtkampfs zu direkten Verhandlungen zusammengekommen.

Guaidó erhält Untersützung von 50 Staaten

Guaidó, der Maduros Rücktritt verlangt, wird von mehr als 50 Staaten als Übergangspräsident anerkannt, darunter die USA und Deutschland. Maduro kann bislang auf die Unterstützung grosser Teile der Armee sowie Russlands, Chinas und Kubas zählen. Guaidó hatte sich zurückhaltend gegenüber direkten Gesprächen mit Maduros Regierung gezeigt, da dieses Vorgehen bei der Oppositionsbasis wenig Unterstützer findet.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Menschen leiden unter dramatischen Versorgungsengpässen, Nahrungsmittel und Medikamente sind knapp. Nach Angaben der Uno sind seit 2015 drei Millionen Venezolaner aus dem Land geflohen. Der seit Monaten andauernde Machtkampf zwischen Maduro und Guaidó verschärft die Situation zusätzlich.

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