USA verurteilen Öffnung von Varosha als inakzeptabel und provokativ
Die USA haben eine geplante weitere Öffnung der einst von griechischen Zyprern bewohnten Küstensiedlung Varosha als inakzeptabel verurteilt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Republik Nordzypern wird nur von der Türkei anerkannt.
Dieser Schritt sei eindeutig unvereinbar mit Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, hiess es am Dienstagabend (Ortszeit) in einer Mitteilung des US-Aussenministers Antony Blinken. «Die Vereinigten Staaten betrachten das Vorgehen der türkischen Zyprioten in Varosha mit Unterstützung der Türkei als provokativ, inakzeptabel und unvereinbar mit ihren früheren Verpflichtungen, sich konstruktiv an Gesprächen zur Beilegung des Konflikts zu beteiligen.»
Nordzyperns Präsident Ersin Tatar hatte am Dienstag angekündigt, in einem kleinen Teil Varoshas den Status als militärisches Sperrgebiet aufzuheben und damit weitere Flächen des Stadtteils in Famagusta zugänglich zu machen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach von einer «neuen Ära» für die frühere Touristenhochburg Varosha. Die zyprische Regierung in Nikosia dagegen reagierte empört auf den Schritt ausgerechnet am Jahrestag der Teilung der Mittelmeerinsel. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borell nannte die Entscheidung «inakzeptabel» und einseitig. Das türkische Aussenministerium erklärte am Dienstag dazu, Borells Äusserung sei ein weiterer Beweis dafür, wie abgekoppelt die EU von den Realitäten in Zypern sei.
«Wir fordern die türkischen Zyprioten und die Türkei auf, ihre heute verkündete Entscheidung und alle seit Oktober 2020 unternommenen Schritte rückgängig zu machen», so das US-Aussenministerium weiter. Die USA wollten im UN-Sicherheitsrat auf eine starke Reaktion drängen. Provokative einseitige Aktionen, welche die Spannungen auf der Insel erhöhten und die Bemühungen um eine Wiederaufnahme der Gespräche zur Beilegung des Zypernkonflikts behinderten, sollten vermieden werden.