US Sondergesandter und Taliban loben ihre Friedensgespräche
In den Verhandlungen zwischen den USA und den Taliban über ein Ende des 17-jährigen Konflikts in Afghanistan sind substanzielle Fortschritte erzielt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Konkrete Resultate gibt es nach den US-Taliban-Gesprächen keine.
- Man habe allerdings «bedeutende Fortschritte» gemacht.
Der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad teilte am Samstag nach sechstägigen Gesprächen mit Taliban-Vertretern in Katar mit, es gebe «bedeutende Fortschritte». Auch Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid bestätigte Fortschritte. Er dementierte aber Berichte über eine Waffenruhe und Gespräche mit der Regierung in Kabul.
Der US-Sonderbeauftragte Khalilzad erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Gespräche mit den Taliban seien produktiver als in der Vergangenheit. «Wir haben bedeutende Fortschritte in wichtigen Fragen gemacht», erklärte er. Das Momentum solle genutzt und die Gespräche sollten in Kürze fortgesetzt werden. Es gebe noch eine Reihe offener Fragen.
Regierung in Kabul als Problem
Taliban-Sprecher Mudschahid bestätigte, dass es in Kürze weitere Gespräche über ungelöste Punkte geben werde. Ein ranghoher Taliban-Kommandeur zeigte sich zudem in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP optimistisch: «Wir kommen voran und viele Fortschritte wurden gemacht.» Derzeit gebe es Bemühungen, die verbliebenen Streitpunkte zu klären. «Die afghanische Regierung ist einer davon», sagte er.
Der in Afghanistan geborene Diplomat Khalilzad hatte sich bereits mehrfach mit Taliban-Vertretern getroffen, ohne dass dies von Washington offiziell bestätigt wurde. Die USA wollen die Taliban zu direkten Friedensgesprächen mit der Regierung in Kabul bewegen. Die Taliban lehnen es bisher jedoch kategorisch ab, mit der international anerkannten Regierung von Präsident Aschraf Ghani zu verhandeln, da sie diese für eine Marionette der USA halten.
Die Taliban entsandten einen ihrer Mitbegründer, Mullah Abdul Ghani Baradar, als Unterhändler nach Katar. Er war 2010 in Pakistan festgenommen worden, im Oktober aber freigelassen worden, als die USA ihre diplomatischen Bemühungen intensivierten. Er galt als Stellvertreter des 2013 verstorbenen Taliban-Anführers Mullah Omar.
Auch Minister zufrieden
US-Aussenminister Mike Pompeo sprach am Samstag von «ermutigenden Nachrichten» von den Verhandlungen der USA mit den radikal-islamischen Taliban in Afghanistan.
«Die USA meinen es ernst mit dem Bemühen um Frieden, um zu verhindern, dass Afghanistan ein Rückzugsraum für internationalen Terrorismus wird, und damit, die Truppen nach Hause zu bringen», schrieb er auf Twitter.