US-Diplomat Keith Krach stattete Taiwan einen Besuch ab. Dabei nahm er auch an der Trauerfeier für Ex-Präsident Lee Teng Hui teil.
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Trauerfeier für Taiwans Ex-Präsident Lee Teng Hui. - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Keith Krach nahm an der Trauerfeier für Taiwans Ex-Präsident Lee Teng Hui teil.
  • China protestierte gegen den Besuch des US-Diplomaten in Taiwan.
  • Das Land setzte demonstrativ ein Militärmanöver nahe der Grenze an.

Der US-Spitzendiplomat Keith Krach hat dem verstorbenen Ex-Präsidenten Lee Teng Hui die letzte Ehre erwiesen. Dies zum Abschluss seines umstrittenen Besuchs in Taiwan.

Krach nahm an einer offiziellen Trauerfeier in Neu-Taipeh teil, bei der unter anderem der Dalai Lama per Video sprach. China, das Taiwan als abtrünnige Provinz ansieht, hatte gegen den Besuch von Krach protestiert. Das Land setzte demonstrativ ein Militärmanöver nahe der Grenze an.

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US-Staatssekretär Keith Krach. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Während des Manövers verletzten am Samstag erneut chinesische Jagdflugzeuge und Kampfbomber Taiwans Luftverteidigungs-Identifikationszone (ADIZ). Die Flugzeuge überflogen zudem die Median-Linie, die die Meerenge zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland teilt.

Taiwan sieht Chinas Manöver als «provokative Aktionen»

Das Verteidigungsministerium in Taipeh sprach von «provokativen Aktionen». Diese würde die «Souveränität und den Status Quo von Frieden und Stabilität in der Region verletzen». Taiwanische Flugzeuge seien zur «Abwehr» des chinesischen Eindringens gestartet.

US-Staatssekretär Krach war am Donnerstag zu einem dreitägigen Besuch in Taipeh eingetroffen. Es ist die höchstrangige Visite eines Vertreters des US-Aussenministeriums seit mehr als 40 Jahren. Offizieller Anlass war die Trauerfeier für den im Juli im Alter von 97 Jahren gestorbenen Lee am Samstag.

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Lee Teng-hui, ehemaliger Präsident von Taiwan, äußert sich während eines Interviews mit der Associated Press in seinem Haus. - dpa

Krach hielt dabei aber keine Rede. Stattdessen wurde unter anderem eine Videobotschaft des Dalai Lamas abgespielt. Darin würdigte das spirituelle Oberhaupt der Tibeter Lee als Kämpfer für «Demokratie und Freiheit».

Peking sieht Taiwan als abtrünnige Provinz an, die wieder mit der Volksrepublik vereinigt werden soll – notfalls mit Gewalt. Im August hatte bereits US-Gesundheitsminister Alex Azar die Insel zum grossen Ärger Pekings besucht. China warnte die USA damals vor einem «Spiel mit dem Feuer».

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