UNO verurteilt Verschärfung des Strafrechts in Brunei als «unmenschlich»

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Genève,

Die Vereinten Nationen haben die geplanten Änderungen des Strafgesetzbuchs in Brunei als «unmenschlich» kritisiert.

UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet
UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Ehebruch und Homosexualität soll künftig die Todesstrafe stehen.

UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet forderte die Regierung des Sultanats am Montag auf, das Inkrafttreten der neuen Regeln zu verhindern. Sie sehen unter anderem vor, dass Ehebruch und Homosexualität mit Tod durch Steinigung bestraft werden.

Bachelet sagte, die «drakonische» Neuregelung wäre ein «schwerer Rückschritt für die Menschenrechte der Einwohner von Brunei». Die Neufassung des Strafgesetzbuchs sieht eine ganze Reihe drastischer Verschärfungen vor. Neben der Todesstrafe für Ehebrecher sowie Schwule und Lesben sieht sie auch Zwangsamputationen vor. So muss ein Dieb damit rechnen, dass ihm die rechte Hand amputiert wird. Im Wiederholungsfall droht die Amputation des linken Beins.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete die geplanten Strafen als «grausam und unmenschlich». Auch mehrere Prominente hatten in den vergangenen Tagen gegen die Pläne protestiert. Der Schauspieler George Clooney und der Sänger Elton John riefen dazu auf, Hotels zu boykottieren, die im Besitz von Brunei sind. Dem streng konservativen Sultanat gehören neun Hotels in Frankreich, Grossbritannien, Italien und den USA, darunter das Luxushotel The Dorchester in London und das Beverly Hills Hotel in Los Angeles.

Clooney sagte, mit jeder Übernachtung, jeder Besprechung und jedem Abendessen in einem der Hotels lande Geld «in den Taschen der Männer, die ihre eigenen Bürger zu Tode steinigen oder prügeln, weil sie schwul sind oder ihnen Ehebruch vorgeworfen wird».

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