Die Kantone, Gemeinden und NGOs sind mit der Umsetzung von Massnahmen gegen Radikalisierung zufrieden. Sie sehen aber noch Verbesserungspotential.
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Die Umsetzung der Massnahmen gegen Radikalisierung verläuft laut einem Bericht insgesamt zufriedenstellend. Im Bild eine mutmassliche Dschihad-Reisende (links) vor ihrem Prozess am Bundesstrafgericht Bellinzona. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Umsetzung von Massnahmen gegen Radikalisierung sind laut einem Bericht befriedigend.
  • Der Bericht untersuchte die Fortschritte bei insgesamt 26 Masnahmen.

Kantone, Gemeinden und NGO sind bei der Umsetzung von Massnahmen gegen Radikalisierung zwar übers Ganze zufriedenstellend unterwegs. Zu tun gibt es aber noch bei der Ausbildung von Personal in Asylunterkünften, beim Lehrmaterial und beim Einbezug von Frauen.

Im am Donnerstag veröffentlichten Monitoringbericht sind die Fortschritte bei insgesamt 26 im Nationalen Aktionsplan gegen Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus enthaltenen Massnahmen untersucht worden.

Bericht der Koordinationsstelle des Sicherheitsverbundes

Erstellt wurde der Bericht von der Koordinationsstelle des Sicherheitsverbundes Schweiz.

Ausbildungsangebote für den Umgang mit Radikalisierten und Radikalisierung nennt der Bericht zwar einige. Noch zu tun gebe es indessen bei der Ausbildung von Angestellten in Asylzentren von Bund und Kantonen, heisst es. Das Staatssekretariat für Migration habe die Umsetzung dieser Massnahme aufgenommen.

Mehrere Kantone stellen Lehrmaterial zum Thema zur Verfügung. Im Kanton St. Gallen beispielsweise gibt es Broschüren für Schulen und den Film «Radikal» für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. Es bestehe aber noch Handlungsbedarf, so der Bericht. Politisch verantwortlich ist die Erziehungsdirektorenkonferenz.

Frauen müssen einbezogen werden

Die «Geschlechterkomponente» wird bei der Umsetzung des Aktionsplans noch zu wenig berücksichtigt, wie die Autoren bemängeln. Frauen und Frauenorganisationen müssten an der Umsetzung von Massnahmen gegen gewalttätigen Extremismus und Terrorismus einbezogen werden. So gäben es auch von der Schweiz ratifizierte Uno-Resolutionen.

Fach- und Anlaufstellen zum Thema Radikalisierung gibt es gemäss einer Aufstellung des Sicherheitsverbundes Schweiz in allen Kantonen und zum Teil in den Städten. Häufig ist die Stelle bei der Polizei angesiedelt; in einigen Kantonen haben auch die Schulen oder die Verwaltung eine Anlaufstelle eingerichtet.

Interdisziplinäre Kooperation weiterentwickeln

Des weiteren fordert der Bericht, die interdisziplinäre Kooperation weiterzuentwickeln und zu stärken. Zusammenarbeit und Koordination seien wesentlich für die Umsetzung des Aktionsplans.

Der Aktionsplan wirke aber insofern, als beispielsweise der Kanton Basel-Stadt anhand der Aufstellung eine Bestandesaufnahme seiner Angebote und Massnahmen gemacht habe. Dabei habe er definiert, was noch unternommen werden müsse, um Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus gezielt zu verhindern respektive zu bekämpfen.

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