Kiew ruft westliche Partner zur uneingeschränkten Unterstützung im Kampf gegen Russland auf.
Dmytro Kuleba, Aussenminister der Ukraine, spricht während einer Pressekonferenz in Vilnius. Foto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa
Dmytro Kuleba, Aussenminister der Ukraine, spricht während einer Pressekonferenz in Vilnius. Foto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Mindaugas Kulbis

Im Abwehrkampf gegen Russland hat der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba die westlichen Partner zur umfassenden Lieferung von Waffen und Munition aufgefordert. «Die Strategie, der Ukraine tröpfchenweise Hilfe zuzuführen, funktioniert nicht mehr», sagte er am Freitag nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus den baltischen Staaten und Frankreich in Litauens Hauptstadt Vilnius. «Nötig ist eine uneingeschränkte und rechtzeitige Versorgung mit Waffen und Munition aller Art, um sicherzustellen, dass die Ukraine Russland besiegt und der Krieg in Europa nicht übergreift. Wir müssen als neue Realität akzeptieren, dass die Ära des Friedens in Europa vorbei ist.»

Entscheidungen müssten rechtzeitig getroffen werden und stark sein, sagte Kuleba. «Warum oder wie lange werden wir im Jahr 2024 noch über schwache Entscheidungen stolpern? Schwache Entscheidungen – mehr Krieg. Starke Entscheidungen – Ende des Krieges. Es ist ganz einfach.» Als «Weg hin zu starken Entscheidungen» bezeichnete Kuleba die in der Vorwoche bei einer Ukraine-Hilfskonferenz in Paris angestossene Diskussion.

Westliche Reaktionen auf Macrons Vorstoss

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte nach dem Treffen den Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine nicht ausgeschlossen.

Andere westliche Staaten – darunter Deutschland – wiesen den Vorstoss zurück. Unterstützung erhielt Kuleba von den Aussenministern von Estland, Lettland und Litauen, die sich dafür aussprachen, der Ukraine stärker und schneller zu helfen. «Um einen Sieg Russlands zu verhindern und endlich den Weg für den Sieg der Ukraine zu ebnen, können wir keine Form der Unterstützung ausschliessen», sagte Gastgeber Gabrielius Landsbergis. «Wir müssen rote Linien für Russland ziehen, nicht für uns selbst.»

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