Tunesiens Regierungschef lässt Amt im Präsidentschaftswahlkampf ruhen
Tunesiens Regierungschef Youssef Chahed hat angekündigt, sein Amt bis zur Präsidentschaftswahl Mitte September ruhen zu lassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Youssef Chahed gibt Befugnisse an Minister für öffentliche Dienstleistungen ab.
«Ich habe entschieden, die Befugnisse des Regierungschefs bis zum Ende des Wahlkampfes auf den Minister für öffentliche Dienstleistungen zu übertragen», sagte Chahed am Donnerstag im staatlichen Fernsehen. Er wolle so «jeglichen Interessenskonflikt vermeiden», begründete der 43-Jährige seine Entscheidung. Der Wahlkampf dauert vom 2. bis zum 13. September.
Die ursprünglich für November angesetzte Präsidentschaftswahl war nach dem Tod von Staatschef Béji Caïd Essebsi Ende Juli auf den 15. September vorgezogen worden. Fast hundert Kandidaten wollen bei der Wahl antreten, die Wahlkommission des nordafrikanischen Landes hat bisher allerdings nur 26 Namen bestätigt. Am 31. August will sie bekannt geben, welche Kandidaten für die Präsidentschaftswahl zugelassen werden.
Neben Chahed bewerben sich der Medien-Mogul Nabil Karoui, Verteidigungsminister Abdelkrim Zbidi sowie der ehemalige Übergangspräsident Moncef Marzouki auf den Posten des Staatsoberhaupts. Die stärkste Partei im tunesischen Parlament, die islamistische Ennahda, stellte den kommissarischen Parlamentspräsidenten Abdelfattah Mourou als Kandidaten auf.