In ihrem ersten TV-Duell im Rennen um die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson schenken sich Rishi Sunak und Liz Truss nichts.
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Rishi Sunak (r.) und Liz Truss während der TV-Debatte über die Führung der Konservativen Partei . - Jacob King/PA Wire/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montagabend fand das erste TV-Duell zwischen Rishi Sunak und Liz Truss statt.
  • Die beiden kämpfen um die Nachfolge des britischer Premierministers Boris Johnson.

Liz Truss und Rishi Sunak lieferten sich am Montagabend einen harten Schlagabtausch: Im Rennen um die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson fand das erste von drei TV-Duellen zwischen den Beiden statt.

Das von BBC ausgerichtete Sreitgespräch war thematisch vielfältig: Sunak und Truss debattierten unter anderem über die Steuerpolitik, den Umgang mit China und den Brexit.

Steuersenkungen strittiges Thema

Der ehemalige Finanzminister kritisierte Truss' Pläne für rasche Steuersenkungen.

«Ich denke nicht, dass das richtig ist. Ich denke nicht, dass das verantwortungsvoll ist. Und es ist sicherlich nicht konservativ», sagte der Tory-Politiker. Steuersenkungen, bevor die Inflation unter Kontrolle gebracht werde, wären wie ein «kurzfristiger Zuckerschub».

Liz Truss
Liz Truss (l), Aussenministerin von Grossbritannien, bei einem Nato-Gipfel. Foto: Paul White/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Paul White

Die Aussenministerin entgegnete bei der in der Stadt Stoke-on-Trent ausgetragenen Debatte, Sunaks Pläne würden Grossbritannien in eine «Rezession» stürzen. Sie wolle sofort handeln, weil die Menschen Mühen hätten, über die Runden zu kommen. Ihr Rivale im Rennen um die Tory-Parteiführung habe als Finanzminister die Steuern auf «den höchsten Satz seit 70 Jahren» angehoben.

Rishi Sunak vollzieht Wandlung in China-Politik

Truss warf Rishi Sunak auch vor, in der Vergangenheit einen zu weichen Kurs gegenüber China gefahren zu haben. So habe er sich noch vor einem Monat für «engere Handelsbeziehungen mit China» ausgesprochen. Dass sich Sunak nun am Wochenende für einen harten Kurs gegenüber Peking aussprach, kommentierte die 46-jährige Aussenministerin mit den Worten: «Ich bin entzückt, dass du dich jetzt meiner Denkweise angeschlossen hast.»

Rishi Sunak
Rishi Sunak möchte Boris Johnsons Nachfolge antreten. - dpa

Der 42-jährige Sunak entgegnete, Truss habe mit Blick auf China ebenfalls eine Wandlung vollzogen. Auch sie habe in der Vergangenheit engere Beziehungen zu Peking gewollt.

Stichwahl am 5. September

Die Abgeordneten der konservativen Tory-Partei hatten Rishi Sunak und Truss für die Stichwahl für das Amt des Regierungschefs ausgewählt. Bei der Stichwahl können nun alle Parteimitglieder abstimmen.

Das Ergebnis soll am 5. September verkündet werden. Meinungsumfragen sehen Truss bislang deutlich vor Sunak.

Johnson war am 7. Juli durch eine parteiinterne Revolte gegen seine viel kritisierte Amtsführung zum Rücktritt als Parteivorsitzender gezwungen worden. Das bedeutete auch das Aus für sein Regierungsamt. Er will aber noch bis zur Bestimmung seines Nachfolgers Premierminister bleiben.

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