Premierministerin Liz Truss zieht in Betracht, die britische Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Dies ist jedoch umstritten.
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Liz Truss, die neue Premierministerin von Grossbritannien, hält eine Rede vor der 10 Downing Street. - Stefan Rousseau/PA Wire/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Botschaft in Israel könnte von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt werden.
  • Premierministerin Liz Truss will einen solchen Umzug prüfen lassen.
  • Wegen des Palästina-Konflikts ist der Entscheid aber umstritten.

Grossbritanniens neue Premierministerin Liz Truss zieht eine Verlegung der britischen Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem in Betracht. Truss habe den israelischen Regierungschef Jair Lapid am Rande der UN-Vollversammlung in New York über die Überprüfung informiert. Dies teilte eine Sprecherin in der Nacht zum Donnerstag mit.

Lapid bedankte sich auf Twitter bei der neuen Regierungschefin für die Erwägung, die Botschaft zu verlegen. Truss sei eine wahre Freundin Israels. «Gemeinsam werden wir das Bündnis zwischen Grossbritannien und Israel noch stärker machen», schrieb Lapid.

Verlegung nach Jerusalem umstritten

Die Verlegungen von Botschaften nach Jerusalem sind umstritten. Der Status Jerusalems soll nach Auffassung des überwiegenden Teils der internationalen Gemeinschaft in zukünftigen Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern festgelegt werden. Israel beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt, die Palästinenser wollen Ost-Jerusalem als Hauptstadt für einen eigenen Staat Palästina.

In einem historischen Alleingang hatte der damalige US-Präsident Donald Trump 2017 Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Im Mai 2018 verlegten die USA ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Beide Schritte wurden international und vor allem seitens der Palästinenser scharf kritisiert. Auch Honduras, Guatemala und der Kosovo haben ihre Botschaften mittlerweile in Jerusalem.

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