Klatsche für Donald Trump: Repräsentantenhaus verurteilt Rückzug
Das US-Repräsentantenhaus hat Präsident Trumps Entscheidung, die US-Truppen aus Syrien abzuziehen mittels einer Resolution verurteilt.

Das Wichtigste in Kürze
- Das US-Repräsentantenhaus hat den Truppenabzug des US-Präsidenten verurteilt.
- Derweil attackiert Trump die Gegner des türkischen Präsidenten Erdogan scharf.
Das US-Repräsentantenhaus hat den von Präsident Donald Trump angeordneten Truppenabzug aus Nordsyrien mit grosser Mehrheit verurteilt. 354 Abgeordnete stimmten am Mittwoch für eine überparteiliche Resolution, nur 60 votierten dagegen.
Mit der Resolution wird der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ausserdem zu einem sofortigen Abbruch der Offensive in Nordsyrien aufgefordert.

Kritiker werfen Trump vor, mit dem Truppenabzug Erdogan den Weg für den umstrittenen Einmarsch in Nordsyrien geebnet zu haben. Trump weist die Vorwürfe zurück und argumentiert, er wolle die US-Soldaten aus den "endlosen Kriegen" zurückholen.
«Ich werde nicht potenziell Tausende und Zehntausende amerikanische Soldaten verlieren, die in einem Krieg zwischen der Türkei und Syrien kämpfen», sagte er. Mit Blick auf die Türkei fügte er hinzu: «Sollen wir ein Nato-Mitglied bekämpfen, damit Syrien, das nicht unser Freund ist, sein Land behält? Ich denke nicht.»

Trump forderte die Regierung in Ankara zu konstruktiven Verhandlungen mit seinem Stellvertreter Mike Pence über einen Waffenstillstand auf. Der US-Präsident sagte, sollte das Treffen am Donnerstag in Ankara nicht gut verlaufen, werde er Sanktionen verhängen, die «vernichtend für die türkische Wirtschaft» seien.
Trump attackiert PKK
Der US-Präsident attackierte am Mittowch die kurdische Arbeiterprtei PKK scharf.
«Die PKK, die - wie Sie wissen - Teil der Kurden ist, ist vermutlich in vielerlei Hinsicht schlimmer beim Terror und eine grössere terroristische Gefahr als der IS», sagte Trump am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella im Weissen Haus.
Selbst der IS «respektiere» PKK-Kämpfer. «Wissen Sie, warum? Weil sie ebenso hart oder härter als der IS sind.»
Kurden waren Verbündete
Die Türkei geht bei ihrer Offensive in Nordsyrien gegen die Kurdenmiliz YPG vor, die Verbindungen zur PKK hat. Ankara hält die YPG für den syrischen Ableger der PKK.
Die PKK steht in der Türkei, aber auch in den USA und in der EU auf der Liste der Terrororganisationen.

Die YPG war bislang der Verbündete der US-Streitkräfte im Kampf gegen den IS in Syrien. Trump wies am Mittwoch erneut Vorwürfe zurück, er habe der Türkei mit dem Rückzug von US-Truppen aus dem nordsyrischen Grenzgebiet «grünes Licht» für den Einmarsch gegeben. Das Gegenteil sei der Fall, sagte er.