Stadler Rail

Stadler Rail legt Rekurs gegen SBB-Auftrag ein

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Zürich,

Die SBB vergibt den grössten Auftrag ihrer Geschichte nach Deutschland. Nun legt der unterlegene Schweizer Zugbauer Stadler Rail Rekurs ein.

Peter Spuhler
Peter Spuhler geht gegen die SBB vor Gericht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB bestellt beim deutschen Unternehmen Siemens 116 neue Züge.
  • Es handelt sich um den grössten Auftrag ihrer Geschichte.
  • Der Schweizer Zugbauer Stader Rail ficht die Vergabe vor Gericht an.

Die Kontroverse um die Vergabe eines Grossauftrags der SBB nach Deutschland reisst nicht ab. Stadler Rail hat sich dazu entschieden, den Vergabeentscheid vor dem Bundesverwaltungsgericht anzufechten. Dies gibt der Schweizer Zugbauer am Freitag in einer Medienmitteilung bekannt.

Wie das Unternehmen mitteilt, könne man die Bewertung der SBB auch nach vertiefter Analyse der Unterlagen nicht nachvollziehen. Nun solle das Bundesverwaltungsgericht als unabhängige Instanz den Vergabeentscheid überprüfen. Und damit «die auch von der Öffentlichkeit geforderte Transparenz» herstellen.

Das Angebot von Stadler basiere auf einem bereits im täglichen Einsatz bewährten Doppelstockzug, heisst es weiter. Es sei gegenüber einem Zug, der lediglich auf dem Papier existiere, zu tief bewertet worden.

«Es ist für Stadler nicht nachvollziehbar, wie sich das siegreiche Angebot in bewerteten Kriterien wie beispielsweise Betriebskosten, Qualität, Instandhaltung, Nachhaltigkeit oder Serviceverträge abheben konnte», schrieb der Ostschweizer Konzern.

Kritik an SBB-Vergabe nach Deutschland

Mit dem Rekurs tritt das ein, worüber in den letzten Wochen bereits spekuliert worden ist. Vor drei Wochen vergibt die SBB den grössten Auftrag ihrer Geschichte. Für rund zwei Milliarden Franken bestellt sie 116 neue Doppelstock-S-Bahn-Züge. Den Zuschlag erhält das deutsche Unternehmen Siemens – der Schweizer Zugbauer Stadler Rail geht leer aus.

Wertschöpfung und Arbeitsplätze werden damit in Deutschland generiert und nicht in der Schweiz. Mit ihrem fehlenden Bekenntnis zur «Swissness» erntete die SBB Kritik aus allen politischen Lagern. Zumal Stadler nur einen minimal höheren Preis verlangt haben soll als Siemens.

Entsprechend äusserte auch der unterlegene Stadler-Chef Peter Spuhler öffentlich seinen Unmut. Gegenüber der «SonntagsZeitung» bezeichnete er die Vergabe als «Fehlentscheid».

Hätte die SBB den Auftrag Stadler Rail geben sollen?

Laut CH-Media zweifelte Spuhler vor allem an den aus seiner Sicht von Siemens unrealistisch tief ausgewiesenen Unterhaltskosten. Genau diese sollen für die SBB ein zentrales Entscheidungskriterium gewesen sein.

Seither wurde über einen möglichen Rekurs spekuliert. Das Unternehmen Stadler äusserte sich dazu nicht – bis jetzt.

Kommentare

User #1486 (nicht angemeldet)

Ist das nicht der, der die Schweiz verlassen will, wenn er mehr Steuern bezahlen muss? Er soll erstmal Filter im Stadlerwerk einbauen, dass die Schweiz nicht mit Giftstoffen verseucht wird.

User #3869 (nicht angemeldet)

Die Stadlerwerke haben jahrelang keine Filter in den Spritzhallen eingebaut und die Umwelt verseucht und jetzt haben sie den Anspruch nachhaltiger als die Konkurrenz zu sein? Zum Davonlaufen diese SVP.

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