Bilder von tausenden Migranten, die im US-Bundesstaat Texas an der Grenze zu Mexiko unter einer Brücke ausharren, haben US-Präsident Joe Biden unter Druck gesetzt.
Tausende Migranten campen an Grenze zwischen USA und Mexiko unter Brücke
Tausende Migranten campen an Grenze zwischen USA und Mexiko unter Brücke - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Joe Biden unter Druck und in der Kritik.

Nach Angaben des Bürgermeisters der texanischen Grenzstadt Del Rio, Bruno Lozano, befanden sich zuletzt rund 10.500 Menschen auf dem Gelände, die meisten von ihnen aus Haiti. Sie überquerten demnach aus Mexiko kommend den Grenzfluss Rio Grande und hoffen nun darauf, eine Aufenthaltserlaubnis in den USA zu erhalten.

Videoaufnahmen zeigen, wie Familien unter prekären Bedingungen im Freien und unter der Grenzbrücke Del Rio International Bridge campen. Bürgermeister Lozano sagte, das Gelände werde von der US-Grenzschutzbehörde CBP kontrolliert, die Beamten seien aber «völlig überfordert». Demnach befanden sich zwischen 2000 und 3000 weitere Migranten in einem Auffanglager des Grenzschutzes.

Die Behörde erklärte, zusätzliches Personal und zusätzliche Mittel zu mobilisieren. Das schattige Gelände unter der Grenzbrücke werde genutzt, um die Migranten vor der Hitze zu schützen, bis ihre Personalien aufgenommen werden könnten. Der Grenzschutz erklärte auch, die meisten Menschen dürften letztlich abgeschoben werden. Grundlage ist eine umstrittene Regelung, die Abschiebungen wegen der Corona-Pandemie ermöglicht.

Angesichts der Lage in Del Rio geriet Präsident Biden unter Beschuss - sowohl von Seiten der oppositionellen Republikaner als auch seiner Demokraten. Die Republikaner warfen Biden vor, mit seiner Entscheidung, Haitianern nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moise Ende Juli einen Verbleib in den USA auch ohne gültiges Visum zu erlauben, weitere Migranten zur Reise in die USA zu motivieren.

«10.503 illegale Ausländer befinden sich unter dieser Brücke, weil Joe Biden die politische Entscheidung traf, Abschiebeflüge nach Haiti zu stoppen», erklärte der republikanische Senator Ted Cruz.

Die demokratische Abgeordnete Ilhan Omar rief den Präsidenten dagegen auf, mehr zu unternehmen, um den Migranten zu helfen. «Lasst uns diesen Leuten helfen, die hier gestrandet sind, und schnell handeln, bevor diese herzzerreissende Situation unkontrollierbar wird.»

Die Lage an der Grenze zwischen Mexiko und den USA ist ein gewaltiges politisches Problem für Biden. Die Republikaner von Ex-Präsident Donald Trump verlangen ein hartes Durchgreifen gegen illegale Einwanderung und schlachten das Thema auch wahlkampftaktisch aus. Biden hat eine humanere Flüchtlings- und Einwanderungspolitik als unter Trump versprochen und wird vor allem vom linken Demokraten-Flügel dazu gedrängt, den Worten auch Taten folgen zu lassen.

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