Am 10. August gesteht Südafrikas Präsident Cyril Ramaphos vor einem Anti-Korruptions-Ausschluss, dass Amtsvorgänger Jacob Zuma korrupt war.
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Cyril Ramaphosa gesteht Korruption unter der Regirung von seinem Amtsvorgänger Jacob Zuma.
  • Zudem sei der afrikanische Nationalkongress von Korruption durchsiebt.
  • Ex-Präsident Jacob Zuma verweigert seine Aussage.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat am Mittwoch vor einem Anti-Korruptions-Ausschuss ausgesagt. Er beichtet, dass die Korruption unter seinem Amtsvorgänger Jacob Zuma weitreichende Ausmasse annahm - und dass er davon wusste.

Ramaphosa wollte Widerstand leisten

Er habe damals fünf Möglichkeiten für sich gesehen, sagte Ramaphosa: «Zurücktreten, etwas sagen, sein Einverständnis erklären, bleiben und schweigen oder bleiben und Widerstand leisten.» Er habe sich dafür entschieden, zu bleiben und Widerstand zu leisten.

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Ex-Präsident Jacob Zuma und der jetzige Präsident Cyril Ramaphosa. (Archivbild) - Keystone

Als Ramaphosa 2018 das Präsidentenamt übernahm, versprach er, sich gegen die Korruption einzusetzen. Bei seiner ersten Aussage vor dem Ausschuss sagte er jedoch, dass der afrikanische Nationalkongress (ANC) von Korruptionsaffären durchsetzt sei.

Mit der Befragung Ramaphosas soll aufgeklärt werden, wieviel Geld während der Präsidentschaft Zumas (2009-2018) in dunklen Kanälen verschwand. Dabei soll Ramaphosa sowohl in seiner Rolle als ehemaliger Stellvertreter Zumas als auch als aktueller Staatschef vernommen werden.

Zuma verweigert Aussage

Zuma war zu einer 15-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er sich geweigert hatte, vor dem Gremium zu erscheinen. Vorherige Ermittlungen hatten ergeben, dass Zuma es der Familie Gupta indischer Herkunft gestattet hatte, Einfluss auf Regierungsgeschäfte zu nehmen.

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Ex-Präsident Jacob Zuma. (Archivbild) - Keystone

Nach den aktuellen Untersuchungen soll der Ausschuss Empfehlungen für die Staatsanwaltschaft in dem Fall vorlegen. Ramaphosa machte nun geltend, dass bei einem Rücktritt seine Möglichkeiten beschnitten worden seien, auf die Korruption einzuwirken. So habe er sich entschieden, zu bleiben, um gegen die «krassesten Amtsverstösse» Widerstand zu leisten.

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