Bei der Präsidentschaftswahl in den Komoren ist der bisherige Staatschef Azali Assoumani mit grosser Mehrheit im Amt bestätigt worden.
Azali Assoumani
Azali Assoumani - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Assoumani mit mehr als 60 Prozent der Stimmen bestätigt.

Wie die Wahlkommission am Dienstag mitteilte, erhielt der seit 2016 amtierenden Assoumani bei der Abstimmung am Sonntag 60,77 Prozent der Stimmen. Auf seinen wichtigsten Gegenkandidaten, Mahamoudou Ahamada, entfielen demnach 14,62 Prozent der Stimmen. Die Opposition hatte den Wahlausgang bereits vor der Bekanntgabe des Ergebnisses wegen angeblicher Unregelmässigkeiten nicht anerkannt.

Bei Protesten waren am Montagabend in der Hauptstadt Moroni zwölf Menschen verletzt worden. Die Polizei ging mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Oppositionskandidaten und deren Anhänger vor, die in einem Protestzug durch die Stadt liefen. Das Oberste Gericht des vor der Ostküste Afrikas gelegenen Inselstaats hatte politische Gegenspieler Assoumanis von der Abstimmung ausgeschlossen.

Die Lage auf den Komoren mit rund 800.000 Einwohnern ist seit der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich 1975 von Instabilität und wirtschaftlichem Niedergang geprägt. Mehr als 20 Putschversuche wurden gezählt, vier von ihnen führten zum Sturz der Regierung. Der letzte Staatsstreich fand im Jahr 1999 statt, als der damalige Armeechef Assoumani das erste Mal die Macht ergriff.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung der zwischen Mosambik und Madagaskar gelegenen Inselkette lebt in Armut. Viele Menschen haben nicht genug zu essen und können weder lesen noch schreiben.

Ad
Ad