Sri Lankas Armee stürmt Versteck von IS-Verbündeten - Mehrere Tote
Die Sicherheitskräfte in Sri Lanka haben nach eigenen Angaben ein Versteck von Verbündeten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gestürmt und mindestens vier mutmassliche Extremisten getötet.

Das Wichtigste in Kürze
- Mindestens vier mutmassliche Extremisten erschossen.
Bewaffnete Männer hätten bei der Erstürmung des Verstecks in der Stadt Kalmunai im Osten des Landes das Feuer auf die Sicherheitskräfte eröffnet, woraufhin es zum Schusswechsel gekommen sei, teilte die Armee am Samstag mit.
«Als wir das Feuer erwiderten, wurden zwei Bewaffnete getötet», sagte Armeesprecher Sumith Atapattu. Auch ein in die Schusslinie geratener Zivilist wurde demnach getötet. Die Polizei teilte später mit, eine Begehung des Verstecks nach dem nächtlichen Einsatz habe gezeigt, dass insgesamt vier mutmassliche Selbstmordattentäter getötet worden seien. Drei weitere konnten demnach verletzt entkommen.
Die gemeinsame Aktion von Armee und Polizei erfolgte nach einem Hinweis, wonach sich die Verantwortlichen der verheerenden Anschläge vom Ostersonntag in dem Versteck in Kalmunai rund 370 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo aufhielten.
Der Einsatz erfolgte wenige Stunden nach einer Razzia in dem ebenfalls 370 Kilometer östlich von Colombo gelegenen Ort Sammanthurai. In einem Gebäude in dem Ort sollen radikale Islamisten vor den Anschlägen ein Video gedreht haben, in dem sie IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi die Treue schworen.
Bei der Razzia in Sammanthurai wurden demnach unter anderem 150 Stangen Dynamit und eine IS-Flagge sichergestellt. Soldaten lieferten sich nach Armeeangaben in der Gegend ausserdem einen Schusswechsel mit mehreren Extremisten. Berichten zufolge ereigneten sich dort auch mehrere Explosionen.
Die Regierung und Behörden in Sri Lanka stehen nach den Anschlägen unter grossem Druck, da es im Vorfeld konkrete Hinweise gegeben hatte, denen nicht nachgegangen wurde.
Bei den Anschlägen auf mehrere Kirchen und Hotels in Sri Lanka waren am Ostersonntag nach Behördenangaben 253 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche ausländische Urlauber. Die Regierung macht die Islamistengruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ) für die Attacken verantwortlich. Einen der Selbstmordanschläge beging demnach NTJ-Anführer Zahran Hashim.