SPD: Scholz will 96 Prozent der Steuerzahler entlasten
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz möchte 96 Prozent der Steuerzahler entlasten. Dabei soll der Spitzensteuersatz erst für Verdiener ab 100'000 Euro eingreifen.

Das Wichtigste in Kürze
- Kanzlerkandidat Olaf Scholz will 96 Prozent der Steuerzahler entlasten.
- Dabei kritisiert er das Vorgehen der CDU und CSU, welche Grossverdiener entlasten möchten.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz will den von seiner Partei angestrebten Spitzensteuersatz für Singles erst ab 100.000 Euro Jahresbruttoeinkommen greifen lassen.
Spitzenverdiener wie Scholz selbst sollen mehr zahlen
«Ich finde es richtig, wenn jemand mit einem Einkommen wie ich mehr Steuern zahlt», sagte Scholz der «Bild am Sonntag». Singles sollten deshalb ab einem Jahresbruttoeinkommen oberhalb von 100.000 Euro und Verheiratete oberhalb von 200.000 Euro einen «künftigen Spitzensatz» zahlen.
Insgesamt will die SPD durch ihr Steuerkonzept nach Angaben von Scholz 96 Prozent der Steuerzahler entlasten. Die Partei wirbt im Bundestagswahlkampf damit, den Spitzensteuersatz auf 45 Prozent anzuheben. Um Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen zu entlasten, soll der aktuell geltende Spitzensteuersatz von 42 Prozent «viel später» greifen.
96 Prozent könnten entlastet werden
Laut den Berechnungen von Scholz würden auf diese Weise fast alle Steuerzahler entlastet. Nur Spitzenverdiener wie er selbst müssten mehr zahlen: «Bei einem Durchschnittseinkommen beträgt die Steuerersparnis 75 bis 150 Euro im Jahr.» Wer 3000 Euro brutto verdiene, spare im Jahr etwa 75 Euro an Steuern, sagte der Bundesfinanzminister.
«96 Prozent der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler werden entlastet. Für die obersten vier Prozent Topverdiener, das sind gut eine Million, wird es dafür etwas teurer.»
Scholz kritisiert das Vorgehen der CDU und CSU
Sein eigenes Jahresbruttogehalt gab der Minister mit 200.000 Euro an und erklärte: «Mit meinem Gehalt ist man in Deutschland reich.»
Scharfe Kritik übte Scholz am Steuerkonzept von CDU und CSU. Im Kampf gegen die Corona-Krise habe der Staat mehr als 400 Milliarden Schulden gemacht. Die müssen ab 2023 Stück für Stück zurückgezahlt werden. «Und in dieser Situation wollen CDU/CSU die Steuern ausgerechnet für Leute mit Spitzeneinkommen massiv senken», kritisierte Scholz.