Spahn sieht schwere Zeit auf die CDU zukommen
Das Wichtigste in Kürze
- Gesundheitsminister will «neue CDU gestalten».
Vieles von dem, was SPD, Grüne und FDP am Ende ihrer Sondierungsgespräche vereinbart hätten, wäre im Ergebnis wahrscheinlich auch bei einem Jamaika-Bündnis herausgekommen, sagte Spahn im «Interview der Woche» des Deutschlandfunks, das am Sonntag ausgestrahlt wird. Er bekräftigte zugleich seine Ambitionen auf den CDU-Vorsitz.
«Ich habe Lust darauf, die neue CDU zu gestalten», sagte Spahn mit Blick auf seine eigene Rolle in der Zukunft. Es sei für jeden Christdemokraten eine Ehre, Vorsitzender der CDU zu sein. Zugleich gebiete es der Respekt, die vereinbarten Abläufe einzuhalten und die für Ende nächster Woche geplante Kreisvorsitzendenkonferenz der CDU abzuwarten.
Es gebe ein breites Bedürfnis der Parteibasis, mitzuentscheiden. Zugleich gebe es ein Bedürfnis, keinen Streit zu haben, sagte Spahn. Deshalb müsse es ein Team geben, dass die Partei zusammenführe. Für die Nachfolge von CDU-Chef Armin Laschet haben sich neben Spahn mehrere Politiker in Stellung gebraucht, darunter auch der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Aussenpolitiker Norbert Röttgen.
Mit Blick auf die künftige Oppositionsarbeit sagte der scheidende Bundesgesundheitsminister, hierfür brauche es einen verantwortlichen und konstruktiven Ansatz. Fundamentalopposition sei kein patriotisches Handeln. Die Debatte über gesellschaftspolitische Themen werde für die Union mit die Herausforderndste sein, betonte er. Für ihn gehe es um eine liberal-konservative Politik, die gesellschaftliche und persönliche Freiheit mit Werten, Traditionen und auch Grenzen verbinde.