Der Chef der Sozialdemokraten bezeichnete die kommende Wahl die wichtigste in der Gesichte von Italien. Sie sei ein Rennen zwischen ihm und Giorgia Meloni.
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Der Vorsitzende der italienischen Sozialdemokraten Enrico Letta an einer Wahlkampf-Veranstaltung. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die kommenden Parlamentswahlen seien die wichtigsten in der Geschichte von Italien.
  • Dies sagte der Vorsitzende der Sozialdemokraten vor Parteigremien in Rom.
  • Die Wahl sei zwischen ihm oder der rechts-aussen Politikerin Giorgia Meloni.

Der Vorsitzende der italienischen Sozialdemokraten und frühere Ministerpräsident Enrico Letta hat die am 25. September bevorstehenden vorgezogenen Parlamentswahlen als die wichtigsten in der Geschichte seines Landes bezeichnet.

«Es wird kein Unentschieden geben. Entweder gewinnt das EU-Europa oder das der Nationalismen», sagte Letta am Dienstag vor Parteigremien in Rom. «Die Wahl ist zwischen uns und Meloni», fügte er mit Blick auf Giorgia Meloni hinzu. Sie ist die Anführerin der äussersten italienischen Rechten.

Letta war zwischen 2013 und 2014 knapp zehn Monate Regierungschef. Der 55-Jährige erklärte sich auch bereit, als Spitzenkandidat bei der Wahl im Frühherbst anzutreten. Diese war nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Mario Draghi vorige Woche nötig geworden.

Der frühere EZB-Chef hatte das Handtuch geworfen. Zuvor hatten sich drei Parteien aus seiner grossen Koalition nicht an einer Vertrauensabstimmung beteiligt. «Wenn es der Sache dient, übernehme ich die Rolle des Front-runners», sagte Letta laut Nachrichtenagentur Ansa.

Partei von Giorgia Meloni tritt in Allianz an

In Umfragen rangieren die Sozialdemokraten (PD) bei knapp 23 Prozent. Die postfaschistische Fratelli d'Italia (Brüder Italiens/FdI) von Giorgia Meloni liegt bei knapp 24 Prozent.

Letztere werden voraussichtlich mit der rechten Lega Matteo Salvinis und der konservativen Forza Italia (FI) von Ex-Premier Silvio Berlusconi antreten. Sie wären in dieser Allianz die stärkste Kraft. Im Mitte-Links-Lager gibt es noch kein breites Wahlbündnis.

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Giorgia Meloni, Chefin der Partei «Brüder Italiens» macht an der Kundgebung in Rom ein Selfie mit Unterstützern. - keystone

Eine erneute Zusammenarbeit mit der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung schloss Letta aus. Die Sterne hatten entscheidend zum Sturz Draghis beigetragen. Sie hatten die Parlamentswahl 2018 mit knapp 33 Prozent der Stimmen gewonnen.

Derzeit rangieren sie in Umfragen aber unter 10 Prozent und haben zahllose Abgeordnete und Senatoren durch Parteiaustritte verloren. Von September 2019 bis zur Bildung der Draghi-Regierung Anfang 2021 hatte die PD in einer Zweierkoalition mit den Sternen regiert.

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