Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hofft auf die Wiedereröffnung von Gastronomiebetrieben und Hotels Anfang Juni.
Markus Söder am Donnerstag in München
Markus Söder am Donnerstag in München - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bayerischer Ministerpräsident setzt zudem auf möglichen Boom von Heimaturlaub.

Unter Umständen könne dort gegen Pfingsten trotz Corona-Pandemie eine Entspannung möglich sein, sagte Söder am Donnerstag in München nach einer Sitzung des bayerischen Landeskabinetts. Dies sei aber nur eine «leise Hoffnung» und «keine feststehende Aussicht», stellte er klar. Derzeit sei eine Öffnung jedenfalls «nicht verantwortbar».

Im Gastronomiebetrieb sei das Tragen eines Mundschutzes und das Einhalten von Abständen nicht zu gewährleisten, sagte Söder. Er verwies auf mehrere bekannte Vorfälle wie die Urlaubssaison im österreichischen Ischgl oder eine Karnevalsfeier im Landkreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen, über die sich das Coronavirus stark ausgebreitet hatte. Die bayerische Regierung bedaure die andauernden Schliessungen sehr und werde der Branche weiter helfen.

Potenzielle Entlastung für Gastronomen und Hotelbetreiber erhofft sich Söder dabei nach eigenen Angaben von einem möglichen starken Trend zum Sommerurlaub in Deutschland. Angesichts der aktuellen Pandemielage in klassischen Urlaubsländer wie Spanien, Italien und der Türkei betrachte er es als «eher unwahrscheinlich», dass die Deutschen in diesem Jahr ihre Ferien dort verbringen könnten.

Vor diesem Hintergrund rechne die bayerischen Landesregierung für den Fall entsprechenden Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Deutschland im Sommer mit einem «ziemlichen Run» auf touristische und gastronomische Angebote innerhalb Bayerns. Einige derzeitige Verluste der Branche seien sich dadurch «vielleicht aufholbar».

Kaum Hoffnung hat Söder dagegen für das diesjährige Oktoberfest in München. Er werde in den kommenden zwei Wochen mit dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) intensiv darüber sprechen und zu einer Entscheidung kommen, kündigte er an. Reiter und er seien aber «sehr skeptisch», was eine Ausrichtung des Volksfests angehe. Aus heutiger Sicht könne er sich das «nicht vorstellen», ergänzte Söder. Es gebe aber noch keine Entscheidung.

Vorerst sind bundesweit alle Grossveranstaltungen bis zum 31. August verboten. Das ist einer der Beschlüsse, die die Regierungschefs der Bundesländer und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihren Beratungen am Mittwoch gemeinsam fassten. Wie sich die Dynamik der Corona-Geschehens weiter entwickeln wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Das Oktoberfest 2020 soll am 19. September beginnen.

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