Nach Protesten zehntausender Menschen im Sudan sind sieben Minister aus der Übergangsregierung ausgeschieden.
Regierungskritische Proteste in Khartum Ende Juni
Regierungskritische Proteste in Khartum Ende Juni - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zehntausende protestierten für Reformen.

Sechs Ressortchefs seien zurückgetreten, um einen «Regierungswechsel» zu ermöglichen, darunter der Aussen- sowie der Finanzminister, teilte das Büro von Ministerpräsident Abdalla Hamdok am Donnerstag mit. Zudem sei der Gesundheitsminister entlassen worden.

Hamdok hatte zuvor in einer Regierungssitzung die «Notwendigkeit» betont, «die Leistung der Regierung zu bewerten, um dem Willen der Öffentlichkeit gerecht zu werden». Ende Juni waren zehntausende Menschen in der Hauptstadt Khartum und anderen Städten trotz einer Corona-Ausgangssperre auf die Strasse gegangen, weil sich aus ihrer Sicht seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im vergangenen Jahr nicht genug geändert hat.

Hamdok steht seit August 2019 einer Übergangsregierung aus Militärs und Zivilisten vor. Seither versucht der frühere UN-Wirtschaftsexperte, die am Boden liegende Wirtschaft des afrikanischen Landes anzukurbeln, die Politik zu reformieren und mit den Rebellen im Westen und Süden einen Weg zum Frieden zu finden.

Die sudanesische Armee hatte am 11. April 2019 nach monatelangen Protesten den fast 30 Jahre lang autoritär herrschenden Baschir gestürzt. Nach seiner Absetzung regierte zunächst ein Militärrat, doch einigte sich dieser nach weiteren monatelangen Unruhen mit der Protestbewegung auf die Einsetzung eines Souveränen Rats, in dem sich Militärs und Zivilisten die Macht teilen.

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