Russland will mit USA auch über bilaterale Fragen sprechen
Russland strebt beim bevorstehenden Gipfel mit den USA eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen an.

Russland will beim Gipfel von Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau weiter auf eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen hinarbeiten. Es gehe bei dem Treffen am Freitag um alle Fragen, die sich angestaut hätten – angefangen beim Ukraine-Konflikt bis hin zu den Hindernissen für einen normal funktionierenden Dialog zwischen beiden Ländern, sagte der stellvertretende Ministeriumssprecher Alexej Fadejew in Moskau. Der Gipfel habe höchste Bedeutung für den internationalen Frieden und die Stabilität in der Welt.
Zu der unter anderem auch von Trump öffentlich erwähnten Möglichkeit eines Gebietstauschs für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine sagte Fadejew, dass territoriale Fragen in der russischen Verfassung geregelt seien. «Damit ist alles gesagt», betonte er. Spekuliert wird seit Tagen in Medien, ob die Ukraine für einen Verzicht auf Gebiete an der einen Stelle im Gegenzug wiederum anderes von Russland kontrolliertes Territorium zurückerhalten könnte.
Moskau: Russlands nationale Interessen bei Gipfel im Vordergrund
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verweist auf die Verfassung seines Landes, nach der Gebietsverzichte nicht möglich seien. Dagegen sind Moskaus Annexionen ukrainischer Gebiete und deren Aufnahme in die russische Verfassung international nicht anerkannt. Zudem droht Russland mit der Einnahme weiterer Gebiete, sollte die Ukraine sich nicht auf einen Moskauer Diktatfrieden einlassen.
Russland erhebt Anspruch auf die Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson, die es bisher nicht vollständig kontrolliert. Schon 2014 hatte Russland die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim annektiert. Russland werde sich bei dem Gipfel mit den USA ausschliesslich von seinen nationalen Interessen leiten lassen, sagte Fadejew. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert inzwischen seit fast dreieinhalb Jahren an.