Russland weist in «Tiergartenmord»-Affäre zwei deutsche Diplomaten aus
In der Affäre um den Mord an einem Georgier in Berlin weist Russland zwei deutsche Diplomaten aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Moskau antwortet auf Ausweisung zweier russischer Diplomaten.
Es handle sich dabei um eine «Vergeltungsmassnahme» für die zuvor erfolgte Ausweisung von zwei russischen Diplomaten aus Deutschland, erklärte das Aussenministerium in Moskau am Donnerstagvormittag. Wegen des Mordes, hinter dem die deutsche Justiz russische Stellen vermutet, hatte das Auswärtige Amt zuvor zwei russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt.
Der deutsche Botschafter Géza Andreas von Geyr wurde am Morgen in das russische Aussenministerium einbestellt. Dabei wurde ihm die Ausweisung mitgeteilt. Die beiden deutschen Diplomaten hätten sieben Tage Zeit, das Land zu verlassen, hiess es.
Im August war ein 40 Jahre alter Georgier im Kleinen Tiergarten in Berlin erschossen worden. Ein 49-jähriger Verdächtiger wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Das Opfer soll im sogenannten zweiten Tschetschenienkrieg gegen Russland gekämpft haben. Laut Bundesanwaltschaft wurde der 40-Jährige von russischen Behörden als Terrorist eingestuft und verfolgt.
Kürzlich hatte der Generalbundesanwalt die Ermittlungen zu dem mutmasslichen Auftragsmord übernommen. Er verfolgt den Anfangsverdacht, dass staatliche Stellen in Russland hinter dem Mord stecken. Die Bundesregierung wies im Zusammenhang mit dem Mordfall zwei russische Diplomaten aus. Moskau kündigte daraufhin «Vergeltungsmassnahmen» an.