In der Nacht auf Dienstag wurden 113 flüchtende Personen im Mittelmeer gerettet. Noch ist unklar, wo die Menschen an Land gelassen werden.
Helfer und Flüchtlinge auf der «Ocean Viking» im November
Helfer und Flüchtlinge auf der «Ocean Viking» im November - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rettungsschiff «Ocean Viking» hat in der Nacht auf Dienstag 113 Personen gerettet.
  • Unter den geflüchteten Menschen sind schwangere Frauen, Kinder und sogar Säuglinge.

Das Rettungsschiff «Ocean Viking» der Hilfsorganisation SOS Méditerranée hat Montagnacht 113 Menschen im Mittelmeer an Bord genommen.

Unter den Geretteten seien 23 Frauen, einige sind sogar schwanger, teilte die Organisation mit Sitz im südfranzösischen Marseille mit. Rund 30 unbegleitete Minderjährige und drei Babys, seien ebenfalls an Bord gekommen.

Migranten im Mittelmeer
Migranten sitzen südlich der italienischen Insel Lampedusa auf dem Mittelmeer in einem Holzboot. Francisco Seco/AP/dpa - dpa

Demnach wurden die Menschen in internationalen Gewässern gerettet, in denen maltesische Behörden für Such- und Rettungsmassnahmen zuständig sind. Die Flüchtlinge hätten «in völliger Dunkelheit in einem überfüllten Schlauchboot gesessen», teilte SOS Méditerranée weiter mit. Mitarbeiter des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds hätten sich an Bord der «Ocean Viking» um sie gekümmert.

Das Schiff patrouilliere weiter, es sei noch «zu früh» zu sagen, wo die Flüchtlinge an Land gelassen werden. Dies sagte Meryl Sotty, Sprecherin der Hilfsorganisation, der Nachrichtenagentur AFP.

Erstes Schiff nach Kurswechsel der italienischen Regierung

Es handelte sich um den ersten Rettungseinsatz der «Ocean Viking» seit ihrer Ankunft in Frankreich im November. Dies nach einem diplomatischen Streit zwischen Paris und Rom.

Mit 230 zwischen Italien und Libyen geretteten Migranten an Bord hatte das Schiff in Toulon im Südosten Frankreichs anlegen können. Dies, nachdem es drei Wochen lang nach einem sicheren Hafen gesucht hatte. Die neue rechtsgerichtete Regierung in Rom hatte dem Rettungsschiff das Anlegen in einem italienischen Hafen verweigert.

Seit Jahresbeginn sind im Mittelmeer fast 2000 Flüchtlinge ertrunken oder gelten als vermisst. Mehr als 1300 von ihnen im zentralen Mittelmeer, wo die gefährlichste Fluchtroute der Welt verläuft. Jedes Jahr versuchen tausende Menschen, vor Konflikten und Armut über das Mittelmeer nach Europa zu fliehen. Von der libyschen Küste nach Italien sind es rund 300 Kilometer.

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