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Regierung in Italien zittert wegen Regionalwahlen

Keystone-SDA
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Italien,

Die zerstrittene Regierungskoalition in Rom muss sich einem entscheidenden Test stellen: In zwei italienischen Regionen wird am heutigen Sonntag gewählt.

Matteo Salvini
Matteo Salvini, Chef der rechtspopulistischen Lega in Italien. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Sonntag stehen in Italien wichtige Regionalwahlen an.
  • Es darf mit knappen Ergebnissen gerechnet werden.

In zwei italienischen Regionen stehen am heutigen Sonntag Regionalwahlen an. Für die regierende Fünf-Sterne-Bewegung und die Sozialdemokraten könnte es in der Emilia-Romagna und in Kalabrien zu einem Debakel kommen. Denn der Chef der rechtspopulistischen Lega, Matteo Salvini, rechnet für das Rechtsbündnis mit grossen Erfolgen. Die könnten die Regierung in Rom weiter destabilisieren.

Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet

Besondere Symbolkraft hat die Wahl in der Industrie-starken Region Emilia-Romagna mit Städten wie Bologna, Modena, Parma und Ferrara – bekannt für Ferrari und Lamborghini, Parmaschinken und Parmesan. Die Region galt lange als «rote Hochburg» und in der Nachkriegszeit als Heimat der Kommunisten. Rund 3,5 Millionen Menschen sind dort zur Wahl aufgerufen. Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Salvinis Kandidatin Lucia Borgonzoni und dem Mittelinks-Kandidaten Stefano Bonaccini ab.

Matteo Salvini Lucia Borgonzoni
Italiens rechter Oppositionschef Matteo Salvini und seine Kollegin Lucia Borgonzoni unterhalten sich während der Senatssitzung. - dpa

Aus der Emilia-Romagna stammt auch die «Sardinen»-Bewegung, die sich mit Demos gegen Hassreden von Rechts stellen und damit international für Aufsehen gesorgt haben. «Am Sonntag werden wir keinen Sieg sehen, sondern einen Supersieg», sagte Salvini im Wahlkampf. Wochenlang tingelte der Oppositionschef durch die Region und trat mit gewohnt ausländerfeindlichen Parolen auf, die auf die Ängste der Menschen vor Kriminalität von Migranten zielen.

Kaum wirtschaftliche Fortschritte

Die populistische Sterne-Bewegung ging im September ein Bündnis mit den Sozialdemokraten ein. Die Parteien sind aber uneinig in wichtigen Themen; wirtschaftlich geht es in Italien nicht voran und beide Parteien leiden unter internen Grabenkämpfen. Vor allen die Sterne sind im freien Fall. Bei der Europawahl kamen sie nur noch auf rund 17 Prozent – bei der Parlamentswahl 2018 waren es noch fast 33 Prozent gewesen. Aussenminister Luigi Di Maio trat angesichts des nun drohenden Wahldebakels vergangene Woche von der Parteispitze zurück.

Luigi Di Maio
Kurz vor den wichtigen Regionalwahlen in Italien gab Luigi Di Maio seinen Rücktritt bekannt. - dpa

Die Wahllokale sind in beiden Regionen bis 23 Uhr geöffnet, danach werden erste Prognosen und Hochrechnungen erwartet. Mit einem offiziellen Ergebnis wird erst im Laufe des Montags gerechnet.

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