Berner Regierung will Regeln für Spielgruppen lockern
Kinder in Bern sollen künftig bis zu neun Stunden pro Woche eine Spielgruppe besuchen dürfen – ohne Kita-Bewilligung. Die Regelung soll ab 1. Juli gelten.

Kinder im Kanton Bern sollen künftig bis zu neun Stunden pro Woche eine Spielgruppe besuchen können, ohne dass es dafür eine Kita-Bewilligung braucht. Der Regierungsrat will die entsprechende Verordnung per 1. Juli anpassen.
Das schreibt er in seiner am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Petition. Die 1233 Unterzeichnenden verlangten eine Aufhebung der bestehenden zeitlichen Begrenzung von sechs Stunden. Heute sei es nicht möglich, ein Kind öfter als zweimal pro Woche in eine Spielgruppe zu geben, hiess es im Petitionstext.
Petition fordert mehr Flexibilität
Viele Eltern könnte die Einschränkung nicht nachvollziehen. Die Spielgruppenleitungen seien zudem in ihrer pädagogischen Arbeit eingeschränkt und erlitten finanzielle Einbussen.
Der Regierungsrat entgegnet in seiner Antwort, die Verordnung regle nicht, wie lange ein Kind in der Spielgruppe sein dürfe. Sie lege bloss die Grenze fest, ab der die Verantwortlichen der Spielgruppe eine Bewilligung des Kantons für ihren Betrieb einholen müssen.
Aufhebung abgelehnt – Lockerung geplant
Die in der Petition geforderte Aufhebung lehnt der Regierungsrat ab. Sie hätte gemäss seinen Ausführungen zur Folge, dass künftig alle Spielgruppen, aber auch Kinderhütedienste in Einkaufszentren, Spielnachmittage oder Aufgabenhilfen eine Kita-Bewilligung einholen müssten.
Der Regierungsrat zeigt sich aber bereit, die Bestimmung zu lockern. Ab dem 1. Juli sollen entsprechende Angebote erst ab neun Stunden pro Woche bewilligungspflichtig sein. Möglich seien zum Beispiel drei Mal drei Stunden.