Rechtspopulist Wilders verlässt niederländische Koalition

Die niederländische Regierung ist gescheitert. Wegen eines Streits über Asylfragen lässt Geert Wilders die Koalition platzen.

Geert Wilders
Geert Wilders und seine Partei PVV verlassen die niederländische Regierungskoalition. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die niederländische Koalition zerbricht an einem Asylstreit.
  • Rechtspopulist Geert Wilders ist nicht länger Teil der Koalition.

Die Regierungskoalition in den Niederlanden ist im Streit um die Migrationspolitik zerbrochen. Geert Wilders und seine Partei für die Freiheit (PVV) verlassen die niederländische Regierung. Das gibt der Rechtspopulist auf seinem X-Account bekannt. Seine radikal-rechte Partei war Teil einer Vier-Parteien-Koalition, an der diese als stärkste Kraft beteiligt war.

«Keine Unterschrift für unsere Asylpläne, keine Anpassung des Koalitionsvertrags. Die PVV verlässt die Koalition», schrieb Wilders nach gescheiterten Beratungen mit den drei anderen Parteien auf X. Wie es weitergeht, ist unklar. Wahrscheinlich gibt es Neuwahlen.

Erst am Sonntag hatte Wilders erneut gedroht, die Regierungskoalition platzen zu lassen, wenn seine Forderungen nach einem harten Kurs in der Asylpolitik nicht erfüllt werden. Millionen von Niederländern erwarteten die Umsetzung eines entsprechenden Zehn-Punkte-Plans seiner Partei – andernfalls werde die PVV aus der Koalition austreten. Die Drohung platzierte Wilders kurz vor Beratungen der Koalition am Montagabend.

Wilders will syrische Flüchtlinge zurückschicken

Die PVV, seit der jüngsten Wahl stärkste Kraft im Parlament, fordert die Schliessung der Grenzen für alle Asylbewerber. Notfalls müsse die Armee eingesetzt werden, um die Grenzen zu kontrollieren, hatte Wilders bei der Vorstellung des Plans vor einer Woche erklärt.

Geert Wilders
Geert Wilders. - dpa

Zehntausende syrische Flüchtlinge sollten zurück in ihre Heimat geschickt und Asylzentren sollten geschlossen werden. Zudem fordert Wilders ein Ende des Familiennachzugs für anerkannte Flüchtlinge und die Ausweisung von straffälligen Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit, wobei ihnen dann die niederländische aberkannt werden müsse.

Koalition von Beginn an instabil

Bei der Wahl im November 2023 war die radikal-rechte Partei für die Freiheit (PVV) des Islamgegners Wilders, überraschend stärkste Kraft geworden. Die PVV zog auch erstmals in die Regierung ein. Ebenfalls zur Koalition gehörte die rechtsliberale VVD, die Zentrumspartei NSC sowie die rechtspopulistische Bauernpartei BBB. Geleitet wurde die Regierung vom parteilosen Ministerpräsidenten Dick Schoof.

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Die Vier-Parteien-Koalition war von Anfang an instabil. Die Zentrumspartei NSC hatte starke Zweifel, ob sich der Regierungspartner PVV an die Verfassung halten würde. Zuletzt hatten die Koalitionsparteien NSC und VVD Kritik an der PVV-Ministerin für Asyl, Marjolein Faber, geäussert, der sie Inkompetenz vorwarfen.

Kommentare

User #1957 (nicht angemeldet)

Gut sind die den los.

User #6544 (nicht angemeldet)

Frage; gibt es keine Linkspopulisten?! Diesen Begriff lese ich NIE!! Interessant....

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