Die philippinischen Behörden ordnen die Schliessung des Nachrichtenportals «Rappler» an, das von Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa betrieben wird.
Maria Ressa
Die Journalistin Maria Ressa erhält den Friedensnobelpreis. Foto: DLD/Hubert Burda Media/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Nachrichtenportal «Rappler» wird nach einer Behördenanordnung geschlossen.
  • Das philippinische Portal wird von Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa betrieben.

Die philippinischen Behörden haben die Schliessung des Nachrichtenportals «Rappler» der Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa angeordnet.

Die Börsenaufsicht bestätigte am Mittwoch die Aufhebung der Genehmigung für die Gründung des Unternehmens. Es sei gegen Gesetze verstossen worden, die Ausländern den Besitz von Medienunternehmen auf den Philippinen verbieten. Die Behörde bestätigte einen Beschluss von 2018.

Maria Ressa geht in Berufung

«Rappler» kündigte an, in Berufung zu gehen, da das Vorgehen «höchst illegal» sei. Mitgründerin Ressa kündigte an, die Nachrichtenwebsite werde ihre Arbeit fortsetzen, solange der Rechtsweg nicht ausgeschöpft sei. «Wir arbeiten weiter wie immer», sagte die Friedensnobelpreisträgerin vor Journalisten in Manila.

Die Anordnung der Behörde erfolgte einen Tag vor dem Ende der Amtszeit des umstrittenen Präsidenten Rodrigo Duterte. Das Nachrichtenportal «Rappler» hatte immer wieder ausführlich und kritisch über Dutertes Anti-Drogen-Politik berichtet. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden in Dutertes Anti-Drogen-Kampf in den vergangenen Jahren zehntausende Menschen getötet.

Gegen Ressa sind insgesamt sieben Verfahren anhängig, gegen «Rappler» laufen laut Maria Ressa acht Verfahren. Für ihre journalistische Arbeit wurde Ressa, im vergangenen Jahr gemeinsam mit ihrem russischen Kollegen Dmitri Muratow mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

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