Vor dem Oberlandesgericht von Sachsen-Anhalt hat der Prozess gegen eine 23-Jährige begonnen, die sich als Jugendliche der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben soll.
Figur der Justitia
Figur der Justitia - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • 23-Jährige soll sich als Schülerin radikalisiert haben.

Die Verhandlung, die am Dienstag im Justizzentrum in Halle an der Saale startete, ist nicht öffentlich.

Der Anklage der Generalstaatsanwaltschaft zufolge soll sich die damalige Zehntklässlerin eines Gymnasiums im Jahr 2014 radikalisiert haben. Im Dezember desselben Jahres reiste sie über die Türkei nach Syrien, wo sie sich dem IS anschloss und Schulungen zum ideologischen dschihadistischen Gedankengut erhielt. Sie heiratete einen deutsch-tunesischen IS-Kämpfer nach islamischem Recht, bekam drei Kinder und lebte mit diesen in Wohnungen, die sich der IS zuvor illegal angeeignet hatte.

Die Beschuldigte unterstützte ihren Ehemann demnach bei seiner Tätigkeit für die Miliz, erzog ihre Kinder «bewusst im Sinne der IS-Ideologie» und erhielt von der Organisation finanzielle Zuwendungen. Auch nach ihrer Festnahme durch kurdische Milizen im März 2019 hielt sie laut Anklage weiter an dieser Ideologie fest.

Die Beschuldigte wurde mit ihren drei Kindern von Beamten des Bundeskriminalamts im März zurück nach Deutschland gebracht und sitzt seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind vorerst Termine bis in den Januar vorgesehen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Islamischer StaatStaat