Bei der Präsidentschaftswahl in Kasachstan ist Amtsinhaber Kassym-Schomart Tokajew einer Prognose zufolge mit grosser Mehrheit im Amt bestätigt worden.
Polizist bei der Stimmabgabe in Astana
Polizist bei der Stimmabgabe in Astana - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Amtsinhaber kommt auf über 82 Prozent.

Der 69-Jährige erhielt bei der vorgezogenen Wahl am Sonntag laut einer Nachwahlbefragung für den staatlichen Rundfunk 82,45 Prozent der Stimmen. Seit seinem Amtsantritt 2019 hat Tokajew die Opposition zunehmend entmachtet. Gegen den 69-Jährigen waren fünf weitgehend unbekannte Kandidaten angetreten.

Die Wahl war ursprünglich für 2024 angesetzt, im September verkündete der Staatschef den vorgezogenen Wahltermin. Tokajew hatte 2019 die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Nursultan Nasarbajew angetreten, der Kasachstan fast drei Jahrzehnte lang mit eiserner Faust regiert hatte.

In der rohstoffreichen Ex-Sowjetrepublik hatte es Anfang Januar massive Proteste gegen gestiegene Gaspreise gegeben. Später weiteten sich die Proteste zu regierungskritischen Demonstrationen im ganzen Land aus. Die Proteste wurden blutig niedergeschlagen, 238 Menschen kamen ums Leben.

Tokajew sieht sich auch Machtkämpfen mit dem Clan des früheren Machthabers Nasarbajew gegenüber. Zudem ist er auf Distanz zu Russlands Präsident Wladimir Putin gegangen, denn Tokajew lehnt den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ab.

Im Wahlkampf hatte Tokajew ein «Neues Kasachstan» mit demokratischen Fortschritten und wirtschaftlichen Reformen versprochen. Allerdings dauern die Wirtschaftsprobleme in dem grössten Land Zentralasiens an, ebenso wie die autoritären Reflexe der Führung.

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