Präsidentschaftskandidaten in Peru verpflichten sich zur Demokratie
Das Wichtigste in Kürze
- In knapp 3 Wochen treten Castillo und Fujimori bei der Präsidentenwahl gegeneinander an.
- Sie haben am Montag den «Schwur auf die Demokratie» abgelegt.
Knapp drei Wochen vor der Präsidentenwahl in Peru haben sich die beiden verbliebenen Kandidaten auf die Achtung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte verpflichtet. Der Linkskandidat Pedro Castillo und die Rechtspopulistin Keiko Fujimori unterzeichneten am Montag die «Bürgerliche Erklärung – Schwur auf die Demokratie». Das Dokument geht unter anderem auf eine Initiative der peruanischen Bischofskonferenz zurück.
Bei der Stichwahl am 6. Juni kommt es in dem südamerikanischen Land zu einem Schlagabtausch der politischen Extreme. Castillo von der marxistisch-leninistischen Partei Perú Libre will im Falle eines Wahlsiegs einen sozialistischen Staat aufzubauen, die Medien stärker kontrollieren und das Verfassungsgericht abschaffen. Auf der anderen Seite gilt er gesellschaftspolitisch als sehr konservativ, ist gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften und die Legalisierung von Abtreibungen.
Fujimori warb im Wahlkampf für ein politisches System, das demokratische Modelle mit einer Politik der harten Hand vereint. Ihr Vater Alberto Fujimori verbüsst wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen eine 25-jährige Haftstrafe. In seiner Amtszeit (1990-2000) liess Fujimori Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen, das Parlament wurde entmachtet. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert. Im Falle eines Wahlsiegs will Keiko Fujimori ihren Vater begnadigen.