In der Stichwahl um das Präsidentenamt in Peru zeichnet sich ein Schlagabtausch der Extreme ab: Neben dem Sozialisten Pedro Castillo dürfte auch die Rechtspopulistin Keiko Fujimori in die zweite Runde am 6. Juni einziehen.
Keiko Fujimori
Keiko Fujimori, die Tochter des ehemaligen peruanischen Präsidenten Alberto Fujimori, kandidierte schon dreimal fürs Präsidentenamt in Peru. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Tochter des autoritären Ex-Machthabers Alberto Fujimori kam beim ersten Wahlgang am Sonntag auf 13,37 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt nach der Auszählung von 98,7 Prozent der Stimmen am Mittwoch mitteilte.

Fujimori bewirbt sich bereits zum dritten Mal um das Präsidentenamt. Sie steht für eine liberale Wirtschaftspolitik und eine Sicherheitsstrategie der harten Hand. In den vergangenen Jahren war sie allerdings selbst mehrfach in Untersuchungshaft. In einem laufenden Korruptionsverfahren droht ihr eine langjährige Freiheitsstrafe.

Ihr Vater Alberto Fujimori verbüsst wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen eine 25-jährige Haftstrafe. In seiner Amtszeit (1990-2000) liess Fujimori Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen, das Parlament wurde entmachtet. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert. Nach der Scheidung der Eltern galt Keiko Fujimori jahrelang als First Lady und begleitete ihren Vater auf zahlreichen Auslandsreisen. Im Falle eines Wahlsiegs will sie ihren Vater begnadigen.

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