Der Populist Sadyr Schaparow ist als neuer Präsident von Kirgistan vereidigt worden.
Sadyr Schaparow
Sadyr Schaparow - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rolle des Präsidenten soll durch Verfassungsreform gestärkt werden.

Nach seinem Erdrutschsieg bei der Präsidentschaftswahl am 10. Januar versicherte der 52-Jährige am Donnerstag, «die Integrität des Volkes und die Sicherheit des Landes zu bewahren». Während seines Amtseides legte er seine Hand auf die Verfassung, die in den kommenden Monaten überarbeitet werden soll.

Schaparow hatte bei der Wahl in dem zentralasiatischen Land fast 80 Prozent der Stimmen erhalten. In einem zugleich abgehaltenen Referendum über Verfassungsänderungen stimmten die Kirgisen demnach mit mehr als 80 Prozent für eine stärkere Rolle des Präsidenten.

Schaparow war durch Unruhen nach der Parlamentswahl am 4. Oktober an die Macht gekommen, nachdem Anhänger ihn aus dem Gefängnis befreit hatten. Er hatte dort nach einem Schuldspruch wegen Geiselnahme eingesessen. Der Schuldspruch wurde inzwischen von einem anderen Gericht kassiert. Schaparow stellt sich inzwischen als Feind des organisierten Verbrechens und der Korruption dar.

Das überwiegend muslimische Kirgistan mit seinen 6,5 Millionen Einwohnern gilt als vergleichsweise demokratisches Land in Zentralasien, zugleich aber auch als politisch besonders instabil. Bereits in den Jahren 2005 und 2010 hatten Unruhen zum Sturz zweier Präsidenten geführt. Die Kritiker Schaparows befürchten, dass in Kirgistan demnächst ähnlich autoritäre Strukturen aufgebaut werden könnten wie sie bereits in Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan herrschen.

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