Bei den Protesten in Belarus gegen die Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko wurden erneut rund 20 Demonstranten festgenommen.
Demonstranten in Belarus
Demonstranten in Belarus - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Weissrussland wurden erneut rund 20 Demonstranten verhaftet.
  • Zahlreiche Menschen protestieren dort zurzeit gegen die Wiederwahl von Lukaschenko.

Bei den Protesten in Belarus gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko sind am Mittwoch erneut rund 20 Demonstranten in der Hauptstadt Minsk festgenommen worden.

Proteste in Belarus
Demonstranten versammeln sich während eines Protestes auf dem Platz der Unabhängigkeit. Die Proteste gegen den belarussischen Präsidenten Lukaschenko dauern weiterhin an. - dpa

Die Menschen wurden während einer Demonstration mit etwa tausend Teilnehmern von der Bereitschaftspolizei abgeführt, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Unterdessen verweigerte die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch die Aussage vor einem Ermittlungsausschuss, der gegen den oppositionellen Koordinierungsrat vorgeht.

Opposition geht von Wahlbetrug aus

Die Opposition in Belarus wirft der Regierung massiven Wahlbetrug bei der Präsidentschaftswahl vom 9. August vor. Nach offiziellen Angaben kam Lukaschenko bei der Abstimmung auf rund 80 Prozent der Stimmen, seine Herausforderin Tichanowskaja auf nur rund zehn Prozent.

Die EU erkennt das offizielle Wahlergebnis nicht an. Wegen der Gewalt gegen friedliche Demonstranten bei Protesten gegen Lukaschenko brachten die EU-Aussenminister Sanktionen gegen die Führung des Landes auf den Weg.

Tichanowskaja
Swetlana Tichanowskaja, Kandidatin bei der Präsidentenwahl in Belarus und Ehefrau des prominenten inhaftierten Bloggers Tichanowski. - dpa

Alexijewitsch unterstützte Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja im Wahlkampf und gilt als scharfe Kritikerin von Machthaber Lukaschenko. Sie ist Mitglied des von Tichanowskaja gegründeten Koordinierungsrates, gegen den die belarussische Justiz seit rund einer Woche strafrechtlich ermittelt.

Der nach eigenen Angaben 600 Mitglieder zählende Rat soll sich nach Angaben von Tichanowskaja für «faire und demokratische Präsidentschaftswahlen unter internationaler Beobachtung» einsetzen. Die Behörden werfen dem Rat hingegen vor, die Macht an sich reissen zu wollen.

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