Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo will bei den französischen Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr antreten.
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Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Politikerin will sich am Sonntag äussern.

Die Sozialistin will ihre Kandidatur am Sonntag bei einem Besuch im nordfranzösischen Rouen ankündigen, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Parteikreisen erfuhr. Über die Präsidentschaftsambitionen der 62-Jährigen war schon seit längerem spekuliert worden.

Hidalgo ist seit 2014 Bürgermeisterin von Paris. Zuletzt machte sie von sich reden, als die Stadtverwaltung auf fast allen Strassen der französischen Hauptstadt ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern einführte. Während der Corona-Pandemie baute Hidalgo zudem Radwege stark aus und reduzierte die Zahl der Parkplätze. In ihre Amtszeit fielen die Terroranschläge von 2015 und die teils gewaltsamen Proteste der «Gelbwesten».

In Paris koaliert Hidalgo zusammen mit den Grünen. Sie hat sich einem sozial-ökologischen Kurs verschrieben und setzt darauf, von Präsident Emmanuel Macron enttäuschte Wähler abzuwerben. Ihre Kritiker werfen ihr vor, Politik für Pariser zu machen und sich nicht im der Fläche auszukennen. Um diesem Vorwurf zu begegnen, reiste sie in den vergangenen Wochen durch ganz Frankreich.

Die Politikerin wurde im Jahr 1959 als Ana María Hidalgo Aleu in der Nähe von Cádiz geboren, sie stammt aus einer spanischen Einwandererfamilie, die vor dem Regime des Diktators Francisco Franco nach Frankreich floh. Hidalgo hat sich aus bescheidenen Verhältnissen hochgearbeitet - und ist nun bereits im siebten Jahr Bürgermeisterin von Paris.

Ein Gericht hatte die Stadt zu einem Bussgeld von 90.000 Euro verurteilt, weil zu viele Chefposten mit Frauen besetzt waren. Hidalgo erklärte, dass sie Strafe mit Stolz zahlen werde. Letztlich wurde sie jedoch annulliert.

Am Dienstag bekundete Hidalgo, dass die Umwelt ihre grösste Priorität sei, dass aber der Übergang zu umweltfreundlicherem Leben nicht «zum Nachteil der Mittelschicht und der Arbeiterklasse» geraten werden dürfe.

In Umfragen zur Präsidentschaftswahl kommt Hidalgo derzeit nur auf Zustimmungswerte zwischen sieben und neun Prozent. Parteichef Olivier Faure unterstützt ihre Kandidatur.

Ausser Hidalgo bringen sich noch eine Reihe anderer Politiker als Herausforderer von Macron in Stellung, darunter die Rechtspopulistin Marine Le Pen und der Gründer der Linkspartei La France insoumise (Das unbeugsame Frankreich), Jean-Luc Mélenchon. Auch die Grünen wollen einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken.

Es gilt als ausgemacht, dass Macron für eine zweite Amtszeit antritt. Er hat es allerdings noch nicht offiziell angekündigt.

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