In der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern (TNCR) ist am Sonntag ein neues Parlament gewählt worden.
Wahlplakat in Nordzypern
Wahlplakat in Nordzypern - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lösung des Zypern-Konflikts rückt in den Hintergrund.

Vor dem Hintergrund einer Wirtschaftskrise wegen der Probleme der türkischen Lira waren rund 204.000 Wahlberechtigte zur Abstimmung aufgerufen. Die wirtschaftliche Lage hatte den Wahlkampf dominiert, die Lösung des Zypern-Konflikts rückte dabei in den Hintergrund.

«Der Wahlkampf hat nicht so viel Energie und Begeisterung hervorgerufen wie bei früheren Wahlen in Nordzypern», erklärten die Politikwissenschaftler Ahmet Sözen und Devrim Sahin von der italienischen Denkfabrik ISPI. Die Bürger sorgen sich demnach «vor allem um ihre Gesundheit, Sicherheit und Lebensbedingungen».

Die Mittelmeerinsel Zypern ist seit 1974 geteilt. Damals hatte die türkische Armee nach einem Militärputsch der griechischen Zyprer den Norden besetzt. Die Türkei ist der einzige Staat, welcher die 1983 ausgerufene Türkische Republik Nordzypern anerkennt. Die Republik Zypern trat 2004 der EU bei.

In den Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts gibt es seit 2017 kaum Bewegung. Im April 2021 scheiterte ein Versuch unter UN-Vermittlung, die Gespräche wieder aufzunehmen.

Bei der Präsidentschaftswahl in Zypern 2020 hatte sich der Nationalist und enge Vertraute des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ersin Tatar, knapp durchgesetzt. Umfragen zufolge dürften die Nationalisten auch im Parlament stärkste Kraft bleiben. Mit ersten Ergebnissen wurde frühestens am späten Abend gerechnet.

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