Einen Tag vor der Bundestagswahl in Deutschland haben die Menschen auf Island damit begonnen, ein neues Parlament zu wählen.
Katrin Jakobsdottir, Ministerpräsidentin von Island, spricht nach ihrer Stimmabgabe bei den Parlamentswahlen mit Journalisten. Einen Tag vor der Bundestagswahl in Deutschland haben die Menschen auf Island damit begonnen, ein neues Parlament zu wählen. Foto: Arni Torfason/AP/dpa
Katrin Jakobsdottir, Ministerpräsidentin von Island, spricht nach ihrer Stimmabgabe bei den Parlamentswahlen mit Journalisten. Einen Tag vor der Bundestagswahl in Deutschland haben die Menschen auf Island damit begonnen, ein neues Parlament zu wählen. Foto: Arni Torfason/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Arni Torfason
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wahllokale auf der Insel im Nordatlantik sind bis 22.00 Uhr Ortszeit geöffnet - in Deutschland ist dann bereits Mitternacht.

Erste Teilergebnisse sollten schon kurz darauf verkündet werden, ein Endergebnis dürfte am Sonntagmorgen feststehen.

Begünstigt durch seine abgeschiedene Lage ist Island besser durch die Corona-Krise gekommen als die meisten anderen Länder Europas. Nach anderthalb Jahren Pandemie ist das Thema Gesundheit im Wahlkampf dennoch neben Klimawandel und Umwelt besonders wichtig gewesen.

Das Nicht-EU-Land Island mit seinen rund 360 000 Einwohnern wird seit vier Jahren von der Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir regiert. Die 45-Jährige ist beliebt im Land, ihrer Links-Grünen Bewegung (V) wird jedoch von manchen übel genommen, dass sie nach der letzten Parlamentswahl 2017 eine ungewöhnliche Regierungskoalition mit der konservativen Unabhängigkeitspartei (D) sowie der bäuerlich-liberalen Fortschrittspartei (B) eingegangen war.

Umfragen zufolge müssen die Links-Grünen deshalb mit Stimmverlusten rechnen. Dennoch könnte sich Jakobsdóttir an der Macht halten. «Sie ist sehr populär als Ministerpräsidentin, selbst bei Leuten, die nicht für ihre Partei stimmen», sagte die Politikwissenschaftlerin Eva Heida Önnudóttir von der Universität von Island in Reykjavik vorab der Deutschen Presse-Agentur.

Das Parlament Althing in Reykjavik hat 63 Sitze, eine Koalition benötigt also mindestens 32 Mandate für eine Mehrheit. Önnudóttir rechnet mit einem knappen Rennen. Für den Politikwissenschaftler Ólafur Thórdur Hardarson sieht es eher so aus, dass Jakobsdóttirs Drei-Parteien-Bündnis seine Mehrheit verliere. Wie Önnudóttir hält er es für möglich, dass eine künftige Regierung aus vier oder gar fünf Parteien im Mitte-links-Spektrum bestehen könnte.

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