Osttimor hat am Freitag den 20. Jahrestag eines Referendums gefeiert, das nach einem langen blutigen Kampf die Unabhängigkeit von Indonesien besiegelt hatte.
Proteste in Dili vor dem Referendum 1999
Proteste in Dili vor dem Referendum 1999 - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Abstimmung hatte indonesische Besatzung beendet.

Die Hauptstadt Dili war für die Feierlichkeiten mit Fahnen und Flaggen geschmückt.

Indonesien hatte 1975 den Ostteil der Insel Timor besetzt, nachdem die portugiesischen Kolonialherren nach vier Jahrhunderten abgezogen waren. Während der brutalen indonesischen Besatzung starben bis zu 250.000 Menschen durch Kämpfe, an Hunger und Krankheiten.

Am 30. August 1999 stimmten fast 80 Prozent der Osttimorer in einem von der UNO unterstützten Referendum für die Unabhängigkeit von Indonesien. Doch die Freude darüber währte nur kurz: Indonesische Sicherheitskräfte und Milizen überzogen den Inselteil mit Gewalt. Rund 2000 Menschen wurden getötet, Hunderttausende wurden vertrieben. Erst eine UN-Blauhelmtruppe konnte die Gewalt beenden. Im Mai 2002 erlangt Osttimor offiziell seine Unabhängigkeit.

Der Inselstaat mit 1,3 Millionen Einwohnern hat aber immer noch grosse wirtschaftliche und soziale Probleme. Nach Angaben der Weltbank leben rund 40 Prozent der Bevölkerung in Armut. Die Ölreserven, bisher eine wichtige Einnahmequelle, neigen sich langsam dem Ende zu. Osttimor hofft nun auf neue Milliardeneinnahmen aus grossen Öl- und Gasfeldern vor seiner Küste. Ein jahrelanger Grenzstreit mit Australien hatte die Nutzung bisher verhindert. Ein Abkommen zum Verlauf der Seegrenze wurde im Juli vom australischen Parlament ratifiziert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

UNOGewaltWeltbankArmutParlament