Norwegischer Fonds stösst Anteile wegen Aktivitäten in jüdischen Siedlungen ab

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Norwegen,

Norwegens grösster Pensionsfonds (KLP) trennt sich von seinen Anteilen an 16 Unternehmen wegen deren Verbindungen zu jüdischen Siedlungen im Westjordanland.

Jüdische Siedlung Halamisch im Westjordanland
Jüdische Siedlung Halamisch im Westjordanland - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Pensionsfonds trennt sich von Beteiligungen an 16 Unternehmen.

Verkauft wurden unter anderem Beteiligungen am Telekommunikationsdienstleister Motorola Solutions und dem Mobilfunkanbieter Cellcom Israel, wie die KLP am Montag mitteilte.

Es bestehe die Gefahr, dass die betreffenden Unternehmen sich an «Verstössen gegen internationales Recht» in den von Israel besetzten Palästinensergebieten beteiligten. So stelle das US-Unternehmen Motorola Solutions Software zur Grenzüberwachung bereit, erklärte der Pensionsfonds. Andere Internet- und Mobilfunkunternehmen hätten dazu beigetragen, die Siedlungen zu «attraktiven Wohngebieten» zu machen.

Der Pensionsfonds trennte sich im Zusammenhang mit dem Bau jüdischer Siedlungen auch von Aktien des französischen Konzerns Alstom und stiess Anteile an fünf Banken ab, die dort den Bau von Häusern und Infrastruktur finanzierten.

Auch der norwegische Staatsfonds hatte bereits mehrere Unternehmen wegen ihrer Verbindungen zu israelischen Siedlungen in den besetzen Gebieten aus seinem Portfolio gestrichen. Der Staatsfonds, der seit den 90er Jahren einen Teil von Norwegens Öl-Einnahmen für künftige Generationen anlegt, ist der grösste Fonds der Welt. 2017 hatte er erstmals die symbolträchtige Marke von einer Billion Dollar erreicht.

Im von Israel besetzten Westjordanland und dem ebenfalls von Israel annektierten Ost-Jerusalem leben derzeit insgesamt rund 600.000 jüdische Siedler unter drei Millionen Palästinensern. Die Vereinten Nationen betrachten die Siedlungen als rechtswidrig. Von weiten Teilen der internationalen Staatengemeinschaft werden sie als grosses Hindernis im Nahost-Friedensprozess betrachtet. Im Februar 2020 hatte die UNO eine Liste von mehr als hundert Firmen veröffentlicht, die in den jüdischen Siedlungen unternehmerisch aktiv sind.

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