Neuer Streit in der Koalition über Umgang mit Wölfen

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Deutschland,

In der Koalition gibt es neuen Streit um den Umgang mit Wölfen: Die CDU warf der SPD am Montag vor, eine im Mai vom Kabinett gebilligte Vorlage zum leichteren Abschuss der Raubtiere zu blockieren.

Wolf in NRW
Wolf in NRW - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • CDU wirft SPD Blockade bei Regelung zu leichterem Abschuss vor.

«Diese Blockade durch unseren Koalitionspartner ist nicht akzeptabel», sagte die CDU-Bundestagsabgeordneten Silvia Breher und Sepp Müller der Nachrichtenagentur AFP. Es sei nicht hinzunehmen, dass die Vorlage vier Monate nach der Kabinettsbefassung noch immer nicht im Bundestag eingebracht sei.

Dem Kabinettsbeschluss waren schwierige Verhandlungen vorangegangen. Der Kompromiss-Entwurf sieht vor, dass Wölfe künftig auch dann schon abgeschossen werden können, wenn sie «ernste Schäden» für Nutztierhalter verursachen. Bisher musste der betroffene Tierhalter in seiner Existenz bedroht sein, um eine Abschussgenehmigung zu erhalten.

Vor allem das CDU-geführte Bundeslandwirtschaftsministerium hatte auf die Verschärfung gedrängt; es war damit einem Wunsch vieler betroffener Landwirte gefolgt. Das SPD-geführte Umweltministerium, in dessen Zuständigkeit die Vorlage fällt, hatte sich gegen eine zu weitgehende Regelung ausgesprochen.

Die CDU-Abgeordneten Breher und Müller verwiesen nun auf «dringenden» Handlungsbedarf: «Die Übergriffe auf Weide- und Nutztiere steigen und die Konflikte nehmen zu», erklärten sie. «Die Menschen vor Ort sind verunsichert und die Weidetierhalter hilflos. Viele Schafhalter haben aufgegeben oder lassen ihre Tiere im Stall.» Der Entwurf müsse nun ins parlamentarische Verfahren eingebracht werden.

Das in Deutschland ehemals ausgerottete Raubtier breitet sich seit Jahren vor allem in Ost- und Norddeutschland wieder aus. Während der Deutsche Jagdverband von mehr als tausend Tieren spricht, geht das Bundesumweltministerium von rund 400 Wölfen aus.

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