Nach mutmasslichem Triaden-Angriff in Hongkong mit Blutergüssen und Wunden übersät
Bei den gezielten Angriffen von Schlägertrupps auf regierungskritische Demonstranten in Hongkong sind auch Unbeteiligte Opfer der Gewalt geworden.

Das Wichtigste in Kürze
- Koch geriet als Unbeteiligter ins Visier von Schlägertrupp.
Der 23-jährige Koch Calvin So erlitt bei einem Überfall von mutmasslichen Mitgliedern der Triaden, einer kriminellen Bande, schwere Verletzungen am Rücken, wie er am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP sagte. Sein Rücken war mit Blutergüssen und Striemen von Schlägen mit Metallrohren und Stöcken übersät.
So war am Sonntagabend nach eigenen Angaben auf dem Heimweg von der Arbeit, als er in Yuen Long im Nordwesten Hongkongs von mutmasslichen Triaden zusammengeschlagen wurde. «Sie haben mich bedroht und umzingelt», sagte der Koch. «Dann hat mich einer geschlagen.» Er selbst habe zuerst an ein Missverständnis gedacht und die Angreifer darauf hingewiesen, dass er noch seine Arbeitsschuhe trage.
Trotzdem sei er auf den Boden geworfen und mit Schlägen traktiert worden. Die Verletzungen seien so schmerzhaft, dass er teilweise nicht schlafen könne, sagte So, der auch am Mittwoch noch im Krankenhaus lag.
Bei den gewaltsamen Attacken auf regierungskritische Demonstranten waren am Sonntag nach Krankenhausangaben 45 Menschen verletzt worden. Viele Opfer und Passanten filmten die Angriffe und machten sie in Online-Netzwerken publik. Die Vorfälle sorgten für scharfe Kritik an Polizei und Regierung in Hongkong.
Nach Angaben der Polizei wurden bisher elf Verdächtige wegen ihrer mutmasslicher Beteiligung an den Angriffen festgenommen. Einige darunter haben demnach Verbindungen zu den Triaden.
Die Wurzeln dieser kriminellen Banden reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Sie haben immer wieder Angriffe verübt, seit die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong 1997 an China zurückgegeben wurde.