Im Nato-Mitgliedsland Montenegro finden am 19. März Präsidentschaftswahlen statt. Den Termin legte Parlamentspräsidentin Danijela Djurovic nach Angaben des Parlaments von Montag fest. Präsident Milo Djukanovic könnte für eine zweite fünfjährige Amtszeit kandidieren, hat sich aber noch nicht eindeutig geäussert. Eine Stichwahl fände am 2. April statt. Dazu kommt es, wenn keiner der Kandidaten im ersten Anlauf mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält.
Wähler in der Hauptstadt Podgorica
Wähler in der Hauptstadt Podgorica - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der pro-westliche Djukanovic bestimmt seit mehr als 30 Jahren in wechselnden Funktionen die Politik der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik.

2006 führte er das Land in die Unabhängigkeit, 2012 in Beitrittsverhandlungen mit der EU und 2017 in die Nato. Kritiker werfen ihm Korruption und Wahlbetrug vor. Das Präsidentenamt ist in Montenegro eher protokollarisch. Seine Macht schöpfte Djukanovic vor allem daraus, dass er an der Spitze der jahrzehntelang regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) steht.

Als die DPS die Parlamentswahl 2020 knapp verlor, büsste Djukanovic den Grossteil seiner Macht ein. Die danach gebildeten, grossteils pro-serbischen Regierungen stürzten das Land in eine schwere politische Krise. Das Kabinett von Ministerpräsident Dritan Abazovic ist nur noch geschäftsführend im Amt, seit ihm das Parlament im August das Vertrauen entzog. Noch ist nicht klar, ob das pro-serbische Lager einen gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl aufstellen wird.

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