Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg werben vor Wahl für Weltoffenheit
Eine Woche vor den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen haben die Ministerpräsidenten der beiden Bundesländern vor einer starken AfD gewarnt und zugleich für Weltoffenheit geworben.

Das Wichtigste in Kürze
- Woidke «um Brandenburgs Zukunft besorgt».
Er hoffe sehr, «dass die Wahl gut ausgeht und nicht eine Partei dominiert, die für Ausgrenzung, Hass und Hetze steht», sagte Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) dem «Tagesspiegel» (Sonntagsausgabe).
Er sei «um Brandenburgs Zukunft besorgt», betonte der SPD-Politiker. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass Brandenburg das erfolgreichste ostdeutsche Bundesland bleibe. «Das geht nur mit Weltoffenheit und Menschlichkeit.» Zugleich hob Woidke hervor, dass in Städten und Gemeinden oft bürgerliche Personen für die AfD kandidieren würden. «In der AfD sind eben nicht nur Rechtsradikale und Neonazis.»
Auch Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) warb für ein «positives offenes Klima» im Osten. «In Ostdeutschland dürfen keine Extremisten das Kommando übernehmen und auch keine Politiker, die sagen, wir bräuchten keine Fachkräftezuwanderung», sagte Kretschmer der «Welt am Sonntag».
Die wirtschaftliche Situation in Ostdeutschland habe sich in den vergangenen fünf bis zehn Jahren deutlich verbessert. «Wir brauchen jetzt in allen Regionen in Sachsen Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland», sagte der CDU-Politiker. Er beteuerte, Sachsen sei «ein fröhliches, weltoffenes Land, aber das muss es auch bleiben». «Rechtsextremisten sind eine kleine bösartige Minderheit, der wir uns mit Polizei und Justiz massiv entgegenstemmen.»
In beiden Bundesländern wird am kommenden Sonntag gewählt. Die AfD kann mit einem starken Ergebnis rechnen, eine Regierungsbeteiligung der Partei wird es aber nicht geben.