Maas würdigt «unglaubliche Widerstandskraft» der Polen gegen NS-Besatzer
Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) hat anlässlich des Warschauer Aufstands vor 75 Jahren den Widerstand der Polen gegen die NS-Besatzer gewürdigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Aussenminister gedenkt in Polens Hauptstadt des Warschauer Aufstands vor 75 Jahren.
Es müsse in Deutschland noch mehr ins Bewusstsein gerückt werden, «wieviele sich hier in Warschau Hitler entgegengesetzt haben», sagte Maas am Mittwoch bei einem Besuch in der polnischen Hauptstadt. Er hob die «unglaubliche Widerstandskraft» der Polen hervor.
«Für das, was Polen von Deutschen und im deutschen Namen angetan wurde, kann man nur tiefe Scham empfinden», fügte der Minister hinzu. Er verwies auf das «unaussprechliche Leid, das die Polen hier in Warschau und im ganzen Land erdulden mussten». Die Einladung nach Warschau zum Gedenken an den Aufstand empfinde er daher «als besonderes Zeichen des Vertrauens». Er sei dankbar, dass Polen und Deutschland heute «als Nachbarn und Freunde dieses starke Vertrauen ineinander haben».
Polnische Widerstandskämpfer hatten am 1. August 1944 den Versuch gestartet, die deutschen Truppen aus Warschau zu vertreiben. Gegen die militärische Übermacht der Deutschen konnten sie aber wenig ausrichten, der Aufstand wurde brutal niedergeschlagen. Nach 63 Tagen kapitulierten die Widerstandskämpfer. Mehr als 200.000 Menschen wurden während der Kämpfe getötet.
Am Donnerstag gedenkt Maas ausserdem der Opfer des Massakers von Wola. In dem Warschauer Viertel ermordeten SS-Einheiten kurz nach dem Beginn des Warschauer Aufstands rund 50.000 Zivilisten.
Mit Blick auf die Forderung Warschaus nach Reparationszahlungen Deutschlands für den Zweiten Weltkrieg bekräftigte Maas die Haltung der Bundesregierung, dass das Thema juristisch «abgeschlossen» sei. Deutschland stehe aber «auch gerade moralisch zu seiner Verantwortung für den Zweiten Weltkrieg und was er in Polen angerichtet hat». Es dürfe nie vergessen werden, welches Leid Deutschland im Zweiten Weltkrieg über andere Länder und Völker gebracht habe.