Männer aus Mittelmeerländern sind Nesthocker
Junge Menschen bleiben heute gerne möglichst lange im «Hotel Mama» wohnen – gerade in den Mittelmeerländern. Dort ziehen sie im Schnitt mit 26 Jahren aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Männer aus Mittelmeerländern bleiben am längsten im Elternhaus wohnen.
- Die Skandinavier hingegen werden am frühesten flügge.
Südeuropäer sind Muttersöhnchen und Nesthocker, lautet ein altes Vorurteil. Neue Zahlen der EU belegen: Das stimmt. Aber auch in Osteuropa wohnen zum Teil über die Hälfte der 25- bis 34-Jährigen noch im «Hotel Mama». In der Schweiz sind es dagegen nur etwa 15 Prozent.
Mehr als neun von zehn verlassen ihre Eltern vor dem 34. Altersjahr – Schweden durchschnittlich mit 18,5 Jahren, Dänen mit 21,1 und Finnen mit 22.
In Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, den Niederlanden und Estland ziehen die Männer immerhin durchschnittlich mit 25 von zu Hause aus. Das belegt eine Statistik des Europäischen Statistischen Amts Eurostat anlässlich des internationalen Tags der Familie vom Mittwoch (15. Mai).
Ausser in Schweden bleiben überall die Männer länger bei den Eltern wohnen als die Frauen. Europaweit leben mehr als ein Drittel der Söhne zwischen 25 und 34 Jahren noch zu Hause. Von den Töchtern sind es hingegen nur ein Fünftel. Hierzulande genossen 2016 knapp ein Fünftel Männer und etwas mehr als ein Zehntel der Frauen dieser Altersklasse die Vorzüge.