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London bestellt russischen Botschafter wegen Giftanschlags auf Nawalny ein

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Grossbritannien,

London hat wegen des Giftanschlags auf den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny den russischen Botschafter einbestellt.

Alexej Nawalny
Alexej Nawalny wurde nach seiner Vergiftung in Berlin behandelt. Hier kommt er am 22. August in der Charité-Klinik an. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenminister: Einsatz von verbotenem Kampfstoff «absolut inakzeptabel».

Die Regierung habe in dem Gespräch ihre «tiefe Besorgnis über die Vergiftung» des Kreml-Kritikers geäussert, schrieb der britische Aussenminister Dominic Raab am Montag beim Kurzbotschaftendienst Twitter. Es sei «absolut inakzeptabel, dass ein verbotener chemischer Kampfstoff eingesetzt wurde». Er forderte eine «vollständige, transparente» Untersuchung von Russland.

Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass der Kreml-Kritiker Nawalny «zweifelsfrei» mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der sogenannten Nowitschok-Gruppe vergiftet worden sei. Das Gift war in den 1970er Jahren von sowjetischen Wissenschaftlern entwickelt worden. Aus Sicht von Nawalnys Unterstützern deutet der Einsatz des Nervengifts darauf hin, dass nur der russische Staat verantwortlich sein kann.

Aussenminister Raab geht ebenfalls von einer Beteiligung des russischen Staates aus, «weil Nowitschok schwer zu bekommen ist». Im März 2018 war mit dem gleichen Gift in Salisbury im Südwesten Englands ein Anschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia begangen worden.

Moskau weist jedoch jede Schuld am Gesundheitszustand von Nawalny von sich, der ein prominenter Kritiker von Staatschef Wladimir Putin ist. Putins Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Vorwürfe am Montag als «absurd».

Nawalny wird seit dem 22. August in der Charité behandelt, nachdem er zwei Tage zuvor während eines Flugs in Russland zusammengebrochen war. Nach Angaben der Uniklinik wird er nun schrittweise von der maschinellen Beatmung entwöhnt. Nawalny reagiert demnach bereits auf Ansprache. Langzeitfolgen der schweren Vergiftung schlossen die Ärzte jedoch weiterhin nicht aus. Raab zeigte sich «erleichtert» über die Verbesserung von Nawalnys Gesundheitszustand.

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