Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat westlichen Staaten eine «groteske» Angst vor Russland vorgeworfen. Er hielt am Samstag eine Rede in New York.
UN-Generaldebatte in New York
UN-Generaldebatte in New York - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der russische Aussenminister Lawrow übt bei der UN-Debatte scharfe Kritik am Westen.
  • Er warf den anderen Staaten eine «groteske Russophobie» vor.
  • Zudem verteidigte er die Referenden in den russisch kontrollierten Gebieten in der Ukraine
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«Die offizielle Russophobie im Westen ist beispiellos, das Ausmass ist grotesk», sagte Lawrow bei der UN-Generaldebatte am Samstag. Die Staaten schreckten dabei nicht davor zurück, «Russland zu zerstören». Lawrows Rede in New York war vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit Spannung erwartet worden.

Die UN-Generaldebatte steht in diesem Jahr im Zeichen des Ukraine-Kriegs, der in dieser Woche durch die russische Teilmobilmachung weiter eskalierte. Der russische Aussenminister hatte bereits am Donnerstag eine Rede vor dem UN-Sicherheitsrat gehalten. Dabei erhob er schwere Vorwürfe gegen die Ukraine und verliess den Saal nach seiner Rede sofort.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald endet?

Lawrow warf den USA am Samstag vor, sie versuchten, «die ganze Welt in ihren Hinterhof zu verwandeln». «Nachdem sich Washington zum Sieger des Kalten Krieges erklärt hat, hat es sich fast zum Abgesandten Gottes auf Erden aufgeschwungen. Ohne irgendwelche Verpflichtungen, ausser dem heiligen Recht, überall und jederzeit ungestraft zu handeln», sagte er.

Lawrow verteidigt Scheinreferenden zu Annexion

Er verteidigte auch die sogenannten Referenden in vier russisch kontrollierten Gebieten in der Ukraine zur Annexion durch Russland. Dabei beanspruchten lediglich Menschen das Land, «auf dem ihre Vorfahren seit hunderten Jahren leben», sagte Lawrow. «Der Westen rastet jetzt aus wegen der Referenden.»

Bewaffnete russische Soldaten holen Referendums-Stimmen in den besetzten ukrainischen Gebieten ein. - Twitter/@Flash_news_ua

Kiew und seine westlichen Verbündeten haben die Abstimmungen in den Separatistengebieten als Scheinreferenden kritisiert. Diese fanden in den Regionen Donezk und Luhansk sowie in den Regionen Cherson und Saporischschja statt.Ein Anschluss der vier ukrainischen Regionen an Russland infolge der «Referenden» wird vom Westen als illegal verurteilt. US-Präsident Joe Biden hatte Russland am Freitag für den Fall von Annexionen mit harten Sanktionen gedroht.

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