Kiesewetter kritisiert Selenskyjs Äusserungen über Deutschland in Trump-Telefonat
Der CDU-Aussenpolitiker Roderich Kiesewetter hat die Einlassungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur deutschen Ukraine-Politik als «irritierend» bezeichnet.

Das Wichtigste in Kürze
- CDU-Politiker: «Unbeholfener Umgang mit Trump ohne Weitsicht».
Die Äusserungen Selenskyjs über angeblich mangelnde deutsche Hilfen, die während eines Telefonats des ukrainischen Staatschefs mit US-Präsident Donald Trump Ende Juli gefallen waren, zeugten von einem «unbeholfenen Umgang mit Trump ohne Weitsicht», sagte Kiesewetter der «Heilbronner Stimme» (Freitagsausgabe).
Trump hatte sich in dem Telefonat mit Selenskyj Ende Juli abwertend über die Ukraine-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geäussert. Deutschland tue «fast gar nichts» für die Ukraine, sagte der US-Präsident gemäss dem am Mittwoch veröffentlichten Gesprächsprotokoll. Die USA hingegen seien «sehr gut zur Ukraine gewesen».
Selenskyj gab Trump zu «1000 Prozent» recht. «Ich habe mit Angela Merkel (...) und Macron gesprochen und habe ihnen gesagt, dass sie hinsichtlich der Sanktionen nicht so viel tun wie sie sollten. Sie setzen die Sanktionen nicht durch. Sie tun nicht so viel für die Ukraine wie sie sollten», sagte der ukrainische Präsident. De facto seien die USA ein viel wichtigerer Partner als die Europäische Union.
Kiesewetter betonte mit Blick auf die Krim-Annexion, es sei Merkel gewesen, die «eine geeinte nicht-militärische europäische Antwort auf die erstmalige gewaltsame Verschiebung von Grenzen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg sichergestellt hat». Die Ukraine werde dies sicher anerkennen und nun «um Schadensbegrenzung bemüht sein», fügte der Obmann der Unionsfraktion im Auswärtigen Ausschuss hinzu.